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Daten von Telekom-Kunden geklaut

27. Juni 2016

Die E-Mail-Zugangsdaten von bis zu 120.000 T-Online-Kunden sind der Telekom zufolge in Schwarzmarkt-Foren im Internet aufgetaucht. Der Datenschutzvorstand rät allen Betroffenen dringend, das Passwort zu ändern.

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Symbolbild Netzwerk - Netzwerkkabel in einem Serverraum
Bild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

Kunden der Telekom sind offenbar Opfer von Cyberkriminellen geworden. In einer Stichprobe von Datensätzen, die im sogenannten Darknet angeboten würden, seien echte und aktuelle Informationen von Telekom-Kunden gefunden worden, teilte der Konzern am Montag mit. Konkret gehe es um T-Online-Mailadressen mit den dazugehörigen Passwörtern. Betroffene Kunden seien gewarnt worden. Die Telekom riet ihren Kunden, ihr Passwort zu ändern.

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben etwa 90 Datensätze geprüft, die im so genannten Darknet angeboten wurden. Insgesamt sollen demnach derzeit mehrere zehntausend Kundendaten verschiedener Firmen in diesem verborgenen und verschlüsselten Bereich des Internets auf Abnehmer warten. Die Telekom habe die Sicherheitsbehörden eingeschaltet, Anzeige erstattet und Kunden, deren Daten vorlagen, "umgehend informiert".

Vermutlich kein Hacker-Angriff

Hinweise, dass Hacker in das Netzwerk des Konzerns eingedrungen sind, gibt es den Angaben zufolge nicht. Stattdessen liege der Verdacht nahe, dass die Daten über sogenanntes Phishing erbeutet wurden. Dabei täuschen Cyberkriminelle etwa mit gefälschten E-Mails Vertrauenswürdigkeit vor und entlocken den Betroffenen sensible Informationen oder installieren Spionageprogramme auf deren Rechnern.

Die Telekom warnte, dass mit der Kombination aus T-Online-Mailadresse und Passwort auch Zugriff auf das Kundencenter des Unternehmens bestehe. Dort könnten Cyberkriminelle womöglich weitere Informationen abrufen, Bestellungen aufgeben oder Vertragsdetails ändern.

"Wir wollen den Fall nutzen, um für einen regelmäßigen Wechsel von Passwörtern zu werben", erklärte Telekom-Datenschutzvorstand Thomas Kremer. "Ein regelmäßiger Passwortwechsel schützt vor Missbrauch. Jetzt gibt es einen zusätzlichen Grund zum ändern."

wen/uh (afp, rtrd, dpa)