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DAX doch noch aus dem Minus

Andreas Becker23. November 2001

Lange verlief der Handel in Frankfurt orientierungslos, der DAX dümpelte im Minus. Kurz vor Börsenschluß schaffte er dann doch noch die Wende.

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Bild: AP

Wegen Feiertagen in den USA und Japan mußten die Händler in Frankfurt am Freitag ihre Arbeit ohne die Vorgaben aus New York und Tokio beginnen. Und prompt schien es, als wüßten sie nicht, was sie tun sollten. Nach einem positiven Start drehte der Deutsche Aktienindex schnell ins Minus, wo er auch den größten Teil des Tages verbrachte. Am Nachmittag sorgte die Wall Street dann wieder für Orientierung. In Frankfurt blieben die Umsätze zwar schwach, aber jetzt war zumindest die Richtung klar: nach oben. Der DAX schloß mit 5151 Punkten, ein Plus von einem halben Prozent. Dem Neuen Markt gelang diese Wende nicht mehr: Hier schloß der Nemax-50-Index mit 0,2 Prozent im Minus bei 1314 Zählern.

Am Neuen Markt gab es am Freitag auch eine weitere Pleite. Das Softwareunternehmen Brokat meldete Insolvenz an. Zu ihren besten Zeiten hatte die Brokat-Aktie einmal fast 200 Euro gekostet. Heute kostet das Papier weniger als einen halben Euro.

Bei den DAX-Werten verzeichnete DaimlerChrysler den höchsten Zuwachs. Unternehmensnachrichten gab es zwar nicht, doch die Aktie legte über sechs Prozent zu. Auch die VW-Aktie verzeichnete Gewinne. Der künftige VW-Chef Bernd Pischetsrieder will mit strafferen Führungsstrukturen die Marktposition des Autokonzerns ausbauen und den Ertrag steigern. So etwas hört man gern an der Börse, und für die Aktie ging es über drei Prozent nach oben.

Der Nutzfahrzeug-Spezialist MAN gehörte ebenfalls zu den Gewinnern. Nach enttäuschenden Geschäftszahlen am Mittwoch bekräftigte der MAN-Chef heute, daß sein Unternehmen im nächsten Jahr ein positives Ergebnis einfahren will. Eigentlich sollte diese Absicht niemanden überraschen. Jedenfalls stieg die Aktie stieg um fast drei Prozent.

Zu den Verlierern zählte unter anderem die Telekom. Am 1. Dezember läuft eine Haltefrist für ehemalige Aktionäre der US-Mobilfunk- gesellschaft VoiceStream aus, die bei der Übernahme ihrer Gesellschaft Telekom-Aktien erhalten hatten. Gerüchten zufolge soll auch die Verkaufsbeschränkung für Mitarbeiter-Aktien wegfallen. Und jetzt haben Aktienäre eben Angst, daß die zusätzlichen Wertpapiere auf den Kurs drücken. Die T-Aktie büßte zwischenzeitlich 2,5 Prozent ein, erholte sich dann aber wieder und ging mit einem leichten Minus von 0,5 Prozent aus dem Handel.

Am Rentenmarkt stieg der Rentenmarkt-Index REX um 0,2 Prozent auf 114,78 Punkte, während der Bund-Future um 0,46 Prozent auf 110,29 Punkte zulegte. Am Nachmittag setzte die Bundesbank die Umlaufrendite mit 4,43 Prozent fest, sieben Basispunkte unter dem Vortag.

Die Schlußkurse der DAX-Werte (Euro & ohne Gewähr):

Wertpapier Kurs Veränderung

Adidas-Salomon 71,76 -0,44
Allianz 266,50 1,50
BASF 42,94 -0,06
Bayer 37,85 0,16
Bay. HypoVereinsbank 39,99 0,26
BMW 38,90 0,56
Commerzbank 21,38 0,01
DaimlerChrysler 49,70 2,90
Degussa 29,03 0,42
Deutsche Bank 73,60 -0,95
Deutsche Post 16,19 0,10
Deutsche Telekom 19,38 -0,09
E.ON 59,40 -0,14
Epcos 56,23 -0,17
Fresenius Medical Care 73,44 0,54
Henkel 67,06 -0,34
Infineon Technologies 22,85 0,35
Linde 47,86 0,06
Lufthansa 15,39 0,38
MAN 22,79 0,65
Metro 38,48 -0,22
MLP 84,00 -0,50
Münchener Rück 300,99 -4,81
Preussag 30,44 0,24
RWE 44,52 -0,11
SAP 133,00 0,30
Schering 61,74 0,23
Siemens 67,80 0,34
ThyssenKrupp 15,53 0,16
VW 52,70 1,65

Die Devisenkurse (in Euro und in DM, auf Basis der EZB-Referenzkurse):

US-Dollar 1,1370 Euro oder 2,2238 DM
Brit. Pfund 1,6080 Euro oder 3,1449 DM
Schw. Franken 0,6841 Euro oder 1,3381 DM
100 Japan Yen 0,9166 Euro oder 1,7927 DM
Kan. Dollar 0,7115 Euro oder 1,3916 DM

In London kostete die Feinunze Gold beim 1. Fixing 272,55 Dollar, 0,65 US-Cent weniger als am Vortag.