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Dax-Konzerne legen zu

25. Februar 2016

Halbzeit im Reigen der Jahresbilanzen der Dax-Konzerne: Die Mehrzahl der größten deutschen Konzerne hat im vergangenen Jahr teils kräftig zugelegt - nur der Rekordverlust der Deutschen Bank trübt das Bild.

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Deutschland Wirtschaft
Bild: picture alliance/dpa/J. Wolf

Der schwache Euro hat die Geschäfte der deutschen Börsenschwergewichte im vergangenen Jahr beflügelt. Nach Berechnungen des Beratungsunternehmens EY stieg der Umsatz der Dax-Konzerne, die bislang Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt haben, zusammengerechnet um sieben Prozent auf 726 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebit) der 18 Konzerne ging hingegen um fünf Prozent auf insgesamt 67,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr zurück. Hauptgrund war allerdings der Rekordverlust der Deutschen Bank von 6,1 Milliarden Euro.

Die Mehrzahl der Unternehmen verzeichnete der Auswertung zufolge einen Gewinnzuwachs: 12 der 18 Konzerne legten zu. Den höchsten Anstieg erwirtschaftete demnach die Commerzbank mit einem Plus von 177 Prozent beim operativen Gewinn. In absoluten Zahlen lag der Autobauer Daimler mit mehr als 13 Milliarden Euro vorn.

Beim Umsatz schafften den Angaben zufolge bis auf BASF alle Unternehmen ein Plus, wenn man die Banken nicht mitrechnet. Dabei profitierten die Börsenschwergewichte auch von der Euro-Schwäche. Sie macht Produkte "Made in Germany" auf dem Weltmarkt günstiger. Das kann die Nachfrage ankurbeln.

Auslandtöchter bringen Segen

Zudem lässt der Wertverlust des Euro im Ausland erzielte Einnahmen bei der Umrechnung in die Gemeinschaftswährung steigen. Von dem Umsatzplus von knapp 50 Milliarden Euro gingen EY zufolge 21 Milliarden auf Währungseffekte zurück. "Ein weiterer starker Wertverlust des Euro dürfte aber unwahrscheinlich sein, so dass die Unternehmen von dieser Seite keine Unterstützung mehr zu erwarten haben", sagte EY-Partner Thomas Harms am Donnerstag.

Allein an diesem Donnerstag haben drei der 30 Dax-Unternehmen ihre Jahresbilanz vorgelegt: Bayer, Telekom und Henkel. Die Deutsche Telekom AG wird immer abhängiger von ihrem einst ungeliebten US-Mobilfunkgeschäft. Im vergangenen Jahr sorgte die mit Milliarden aus Bonn aufgepeppelte Tochter T-Mobile US für starke Anstiege bei Umsatz und Ergebnis. Auch 2016 setzt Telekom-Chef Tim Höttges auf die Entwicklung in den Vereinigten Staaten. Zugleich aber stagniert der deutsche Heimatmarkt auch nach der Konsolidierung in der Branche. Auf Konzernebene stand 2015 dank des brummenden US-Mobilfunkgeschäfts beim Umsatz ein Plus von 10,5 Prozent auf 69,22 Milliarden Euro. Das war das stärkste Wachstum seit mindestens zehn Jahren.

Bayer mit Rekordergebnis

Bayer-Chef Marijn Dekkers verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis vom Pharma-und Chemiekonzern. Dank eines starken Arzneimittelgeschäftes verdienten die Leverkusener im Jahr des Konzernumbaus operativ so viel wie nie zuvor. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt", sagte Dekkers, der Ende April frühzeitig seinen Posten abgibt, am Donnerstag. Der Betriebsgewinn (Ebitda) vor Sondereinflüssen erhöhte sich 2015 um gut 18 Prozent auf 10,26 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr stellte der Konzernchef weitere Zuwächse in Aussicht.

Henkel-Chef Kasper Rorsted verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis. Der operative Gewinn des Konzerns stieg im vergangenen Jahr um knapp 13 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro, auch unter dem Strich verdiente der Konsumgüterriese mit Marken wie Persil oder Schwarzkopf deutlich mehr. Im laufenden Jahr will der Düsseldorfer Konzern weiter zulegen. Das wirtschaftliche und politische Umfeld werde allerdings weiterhin schwierig bleiben, sagte Rorsted am Donnerstag. Im vergangenen Jahr hatte die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft bei den Düsseldorfern für einige Holperer gesorgt.

wen/ul (dpa, rtrd)