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DAX legt zu

Rolf Wenkel4. Juli 2002

An der Frankfurter Börse hat sich der Deutsche Aktienindex DAX am Donnerstag nach guten Vorgaben aus den USA vom Vortag in der Gewinnzone festgesetzt.

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Zwischen Hoffen und Bangen:<br>Babcock BorsigBild: AP

Nach den Verlusten der vergangenen Tage schloss der DAX bei 4.258 - ein Plus von 120 Punkten oder 2,9 Prozent, obwohl neue Impulse aus den USA fehlten. Dort wurde am Donnerstag wegen des Independence Day nicht gehandelt, und auch am Freitag ist die Handelszeit auf dreieinhalb Stunden verkürzt.

Am Neuen Markt stoppte der NEMAX 50 seine Talfahrt und konnte 15 Punkte oder 2,9 Prozent auf 546 Zähler zulegen. Am Vortag hatte der Index im Tagesverlauf ein neues Rekordtief bei 512,47 Punkten markiert.

Die Entscheidung der europäischen Zentralbank, den Leitzins unverändert bei 3,25 Prozent zu belassen, war allgemein erwartet worden und hat sich weder auf den Euro noch auf die Aktienmärkte ausgewirkt. Die EZB hatte zwar vor einigen Tagen vor neuen Inflationsgefahren und insbesondere vor einem zu starken Anwachsen der Geldmenge gewarnt - andererseits aber gibt es auch entlastende Faktoren. So führt unter anderem der starke Euro oder der schwache Dollar zu sinkenden Importpreisen, was wiederum insgesamt zur Preisstabilität beiträgt. Einige Analysten rechnen mit einem Zinsschritt der EZB nicht vor Ende des Jahres.

Bei einem vergleichsweise ruhigen Handel haben vor allem Technologiewerte zugelegt. Dort lagen Infineon mit plus 6,2 Prozent an der Spitze. Die Titel des weltgrößten Rückversicherers Münchener Rück stiegen um sieben Prozent, ohne dass es neue Nachrichten gab, ebenso wie bei Fresenius. Der Kurs des Dialyse-Spezialisten zog um fünfeinhalb Prozent an.

E.ON-Aktien kletterten um 3,7 Prozent, nachdem der Energieversorger offenbar die Ruhrgas AG unter Auflagen mehrheitlich übernehmen kann. Nach dem Treffen von Spitzenvertretern der Unternehmen und der Bundesregierung am Mittwochabend werde die Ministererlaubnis bald erteilt, hieß es in Regierungskreisen. Das Wirtschaftsministerium will seine Entscheidung am Freitag bekannt geben.

Im MDAX vollführten die Aktien des angeschlagenen Maschinenbauers Babcock Borsig wahre Kurssprünge. Nach einem Minus von zeitweise mehr als 30 Prozent stieg der Titel zuletzt um knapp 29 Prozent auf 1,74 Euro an, da die Verhandlungen über die Rettung des Konzerns nach Angaben der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen offensichtlich vorankommen.

Am Rentenmarkt fiel der Rentenmarkt-Index REX um 0,22 Prozent auf 112,59 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,3 Prozent auf 107,25 Punkte nach. Die Umlaufrendite wurde mit 4,8 Prozent festgestellt, vier Stellen mehr als am Mittwoch.

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs des Euro bei 0,9790 (Mittwoch: 0,9780) fest. Der Dollar kostete damit 1,0215 (1,0225) Euro.

Die Schlusskurse der 30 deutschen Standardwerte, diese wie auch alle Angaben wie immer ohne Gewähr:

DAX-Werte Kurs Veränderung

Adidas-Salomon 81,60 (+ 2,24)

Allianz 193,00 (+ 8,71)

BASF 46,40 (+ 0,45)

Bayer 31,25 (+ 0,45)

HypoVereinsbank 32,20 (+ 1,37)

BMW 40,35 (+ 0,85)

Commerzbank 14,83 (- 0,08)

DaimlerChrysler 46,40 (+ 0,92)

Degussa 36,71 (+ 0,54)

Deutsche Bank 69,71 (+ 1,76)

Deutsche Post 13,26 (+ 0,39)

Deutsche Telekom 9,60 (+ 0,49)

E.ON AG 59,60 (+ 2,10)

EPCOS 30,81 (+ 0,52)

Fresenius Med. Care 49,20 (+ 2,58)

Henkel 69,90 (- 2,04)

Infineon Techno 14,82 (+ 0,86)

Linde 51,72 (+ 0,32)

Lufthansa 13,55 (- 0,03)

MAN 21,62 (+ 1,13)

Metro 29,34 (+ 1,09)

MLP 29,14 (+ 0,34)

Münchener Rück 239,00 (+ 15,75)

TUI AG 23,00 (+ 0,20)

RWE 39,55 (+ 0,57)

SAP 87,85 (- 1,15)

Schering 62,40 (+ 1,00)

Siemens 58,55 (+ 2,45)

ThyssenKrupp 14,79 (- 0,19)

VW 46,05 (+ 0,98)

Die Referenzkurse der wichtigsten Devisen, ermittelt von der Europäischen Zentralbank: Ein Euro kostete am Donnerstag 0,9790 US-Dollar oder 0,6414 britische Pfund oder 1,4646 schweizer Franken oder 117,46 japanische Yen.