1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

DAX steigt trotz Rezessionsgefahr

Andreas Becker22. November 2001

In den USA wird Thanksgiving gefeiert, in Frankfurt steigen die Kurse. Die Börsianer ließen sich nicht einmal von den düsteren Konjunkturaussichten beeindrucken.

https://p.dw.com/p/1P13

Nach den neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts steht Deutschland am Rande einer Rezession, denn die Wirtschaftsleistung ist in den letzten drei Monaten im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft. Viele Analysten waren von den schlechten Werten überrascht, hatten sie doch mit einem Null-Wachstum, also einem unveränderten Ergebnis gerechnet.

Der Deutsche Aktienindex legte trotzdem 0,7 Prozent zu und schloß mit 5125 Punkten. Aufwärts ging es auch am Neuen Markt: Hier stieg der Nemax-50-Index um 1,1 Prozent auf 1317 Zähler. Die Umsätze seien allerdings sehr niedrig gewesen, hieß es an der Börse.

Von der Sitzung der Europäischen Zentralbank hatte kaum jemand ernsthafte Impulse erwartet, denn Zentralbank-Chef Duisenberg hatte ja bereits angekündigt, daß über die Leitzinsen künftig nur noch auf der ersten Sitzung eines jeden Monats entschieden werden soll. So war es dann auch: Die Zinsen bleiben unverändert bei 3,25 Prozent.

Nach den Verlusten der letzten Tage durften sich die Technologiewerte diesmal über etwas Rückenwind freuen. Vor allem Infineon legte stark zu - über elf Prozent ging es für den Halbleiterhersteller nach oben. Die Aktie profitierte von den Äußerungen des Infineon-Chefs Ulrich Schumacher. Der kündigte an, er wolle die Produktionskosten für Speicherbauteile dank einer neuen Technik bis Ende nächsten Jahres halbieren. Außerdem werde das Unternehmen möglicherweise mit dem japanischen Elektronik-Konzern Toshiba zusammenarbeiten. Auch Epcos stand mit einem Plus von fünf Prozent auf der Gewinnerseite.

Abgeben mußte dagegen das Papier der Lufthansa. Der irische Billigfluganbieter RyanAir kündigte an, er wolle weiter expandieren und zukünftig mehr Flüge aus Deutschland anbieten - und zwar erheblich güngstiger als die Lufthansa. Deren Aktien verloren fast drei Prozent.

Am Rentenmarkt fiel der Rentenmarkt-Index REX um 0,1 Prozent auf 114,53 Punkte, während der Bund-Future unverändert bei 109,79 Punkten stand. Am Nachmittag setzte die Bundesbank die Umlaufrendite mit 4,5 Prozent fest, zwölf Basispunkte über dem Vortag.

Die Schlußkurse der DAX-Werte (in Euro & ohne Gewähr):

Wertpapier Kurs Veränderung

Adidas-Salomon 72,20 -0,99
Allianz 265,00 3,53
BASF 43,00 -0,26
Bayer 37,69 -0,14
Bay. HypoVereinsbank 39,73 0,38
BMW 38,34 -0,25
Commerzbank 21,37 -0,23
DaimlerChrysler 46,80 0,30
Degussa 28,61 -0,49
Deutsche Bank 74,55 -0,36
Deutsche Post 16,09 -0,06
Deutsche Telekom 19,47 0,17
E.ON 59,54 -0,07
Epcos 56,40 2,85
Fresenius Medical Care 72,90 0,70
Henkel 67,40 -0,65
Infineon Technologies 22,50 2,32
Linde 47,80 0,20
Lufthansa 15,01 -0,44
MAN 22,14 0,42
Metro 38,70 0,20
MLP 84,50 -1,35
Münchener Rück 305,80 2,30
Preussag 30,20 -0,23
RWE 44,63 0,48
SAP 132,70 2,39
Schering 61,51 -0,49
Siemens 67,46 1,18
ThyssenKrupp 15,37 0,08
VW 51,05 0,25

Die Devisenkurse (in Euro und in DM, auf Basis der EZB-Referenzkurse):

US-Dollar 1,1392 Euro oder 2,2281 DM
Brit. Pfund 1,6100 Euro oder 3,1490 DM
Schw. Franken 0,6852 Euro oder 1,3402 DM
100 Japan Yen 0,9203 Euro oder 1,8000 DM
Kan. Dollar 0,7118 Euro oder 1,3922 DM

In London kostete die Feinunze Gold beim 1. Fixing 273,20 Dollar, 5 Cent mehr als am Vortag.