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De Maizière zu politischen Gesprächen in Afghanistan

14. März 2012

Zwei Tage nach Bundeskanzlerin Merkel ist Verteidigungsminister de Maizière zu einem Besuch in Afghanistan eingetroffen. In Kabul will er mit Präsident Karsai und seinem Amtskollegen Wardak sprechen.

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Verteidigungsminister Thomas de Maiziere (Foto: AP/dapd)
Bild: dapd

Es ist bereits de Maizières sechster Besuch in Afghanistan in seiner Amtszeit als Verteidigungsminister. Erst am 5. März hatte der CDU-Politiker die Bundeswehrsoldaten im Norden des Landes besucht. Am Montag war Bundeskanzlerin Angela Merkel im Hauptquartier der Bundeswehr in nordafghanischen Masar-i-Scharif.

Angespannte Lage nach Massaker

Im Mittelpunkt der Gespräche Thomas de Maizières in Kabul mit Präsident Hamid Karsai und Verteidigungsminister Abdul Rahim Wardak dürfte die angespannte Lage in Afghanistan stehen, nachdem am Sonntag ein US-Soldat in der Provinz Kandahar bei einem Massaker an Dorfbewohnern wahllos 16 Menschen getötet hatte, unter ihnen drei Frauen und neun Kinder. Der möglicherweise unter psychischen Problemen leidende Soldat wurde festgenommen. US-Präsident Barack Obama hat eine harte Bestrafung des Mannes zugesichert.

#video#Die radikal-islamischen Taliban haben Rache für die Morde angekündigt. Am Dienstag wurde am Ort des Amoklaufs eine Regierungsdelegation von Aufständischen angegriffen. In Dschalalabad gingen Hunderte von Demonstranten auf die Straße und skandierten "Tod für Amerika".

Militärabkommen mit Pakistan

Der deutsche Verteidigungsminister hatte zuvor Pakistan besucht und dort ein Abkommen über die militärische Zusammenarbeit mit dem Nachbarland Afghanistans unterzeichnet. Vorgesehen sind ein regelmäßiger Informationsaustausch bis hin zur Spitzenebene von Streitkräften und Ministerien, gegenseitige Manöverbeobachtungen, die Ausbildung pakistanischer Offiziere in Deutschland und eine Zusammenarbeit im Rüstungsbereich.

Der pakistanische Verteidigungsminister Ahmed Mukhtar stellte bei dem Treffen mit de Maizière auch in Aussicht, die durch Pakistan führenden Nachschubrouten der NATO für den Afghanistan-Einsatz "in sehr naher Zukunft" wieder freizugeben. Pakistan hatte die beiden wichtigen Verbindungen von der Hafenstadt Karachi nach Afghanistan Ende November geschlossen. Die Blockade war eine Reaktion auf versehentliche US-Angriffe auf pakistanische Grenzposten, bei denen 24 Soldaten getötet worden waren.

wl/rb (dpa,afp,rtr,dapd)