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Politik

Demos im US-Einkaufstrubel

29. November 2014

Die Proteste in den USA gegen die Entscheidung der Jury in Ferguson reißen nicht ab - auch nicht im Einkaufstrubel des "Black Friday".

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Demonstranten vor einem Kaufhaus in New York (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/A. Kelly

Am Freitag nach dem Feiertag Thanksgiving startet in den USA das Weihnachtsgeschäft. Millionen strömen am "Black Friday" in die Geschäfte und Shoping Malls, die mit Schnäppchen-Preisen locken. Für den US-Einzelhandel ist es der umsatzstärkste Tag des Jahres. Diesmal mischten sich Demonstranten unter die Konsumenten.

Unter der Parole "Hört auf zu shoppen und schließt Euch der Bewegung an", erzwangen Demonstranten in Ferguson die Schließung eines Einkaufszentrums. Bei einer gleichzeitigen Demonstration nahm die Polizei 15 Menschen fest. Sie hätten die Aufforderung der Beamten ignoriert, die Straße zu verlassen, hieß es.

Festnahme eines Demonstranten in Ferguson (Foto: Reuters)
Festnahme eines Demonstranten in FergusonBild: Reuters/A.Latif

In der Kleinstadt im US-Bundesstaat Missouri hatte ein weißer Polizist im August den schwarzen Jugendlichen Michael Brown erschossen. Am vergangenen Montag hatte eine Jury entschieden, keine Anklage gegen den Beamten zu erheben. Dem Polizisten sei kein Fehlverhalten vorzuwerfen.

Ferguson & die Rassismusdebatte in den USA

Die Todesschüsse auf den unbewaffneten 18-Jährigen haben eine heftige Debatte über Polizeigewalt und Rassismus in der US-Gesellschaft ausgelöst. In Ferguson und zahlreichen anderen Städten kam es zu Protesten.

Boykottaufrufe

Aktionen und Demonstrationen am "Black Friday" gab es auch in New York, Chicago, Los Angeles und anderen Städten. Prominente Afro-Amerikaner hatten zu einem Boykott des Einkaufstages aufgerufen, um auf die auch ökonomische Benachteiligung der Schwarzen in den USA aufmerksam zu machen.

Kritik von den UN

Unterdessen hat das UN-Komitee gegen Folter die Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA kritisiert. "Das Komitee ist besorgt über die zahlreichen Berichte über Polizei-Brutalität und den unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt durch die Sicherheitskräfte, insbesondere gegen Menschen bestimmter rassischer und ethnischer Gruppen", erklärte das Gremium in einem in Genf veröffentlichten Bericht.

Das Komitee forderte die US-Regierung auf sicherzustellen, dass alle derartigen Fälle "umgehend, effektiv und unabhängig" untersucht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Das Komitee untersucht regelmäßig die Situation in den 156 Unterzeichnerstaaten der UN-Konvention gegen Folter. Am 12. und 13. November wurde die Lage in den USA überprüft. Dabei waren auch die Eltern von Michael Brown anwesend.

wl/sti (dpa, afp, rtre)