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Euro geht aufs Mittelmeer

16. Mai 2007

Zum 1. Januar 2008 soll der Euro nach dem Willen der EU-Kommission in Malta und Zypern eingeführt werden. Die Mittelmeerinseln erfüllen alle Bedingungen. Dann benutzen 15 der 27 EU-Staaten die EU-Währung.

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Euro in Sicht
Euro in SichtBild: AP

Die EU-Kommission hat Zypern und Malta grünes Licht für die Einführung des Euro gegeben. Die Mittelmeerinseln erfüllten die Bedingungen, um zum 1. Januar 2008 die Gemeinschaftswährung einzuführen, erklärte die Brüsseler Behörde am Mittwoch (16.5.). Die Europäische Zentralbank (EZB) sei zu demselben Ergebnis gekommen. Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme Zyperns und Maltas in die Eurozone werden im Juli die Finanzminister fällen.

Kriterien erfüllt

Nach Auffassung der EU-Kommission erfüllen Zypern und Malta die so genannten Konvergenzkriterien, die Bedingung für den Beitritt zum Euro sind: Sie hätten die Inflationsrate unter drei Prozent gedrückt. Die Neuverschuldung liege unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Kontrolle der Teuerung hat sich bislang als Problem für Länder mit einer rasch wachsenden Wirtschaft erwiesen und im vorigen Jahr den raschen Beitritt Litauens zur Euro-Zone verhindert.

Hier kann man sich zukünftig mit Euros einmieten: St. Julians Sliema auf Malta. Quelle: AP
Hier kann man sich zukünftig mit Euros einmieten: St. Julians Sliema auf MaltaBild: AP

Nach dem Beitritt Zyperns und Maltas benutzen 15 der 27 EU-Staaten den Euro. Zu den knapp 320 Millionen Menschen, die bislang mit dem Euro zahlen, kommen 1,15 Millionen Bürger in Zypern (749.000) und Malta (401.000) hinzu. Elf Staaten hatten die Gemeinschaftswährung bereits 1999 eingeführt - zunächst nicht als Bargeld: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien. Griechenland trat der Euro-Zone im Januar 2002 bei - wie sich später herausstellte allerdings auf Basis gefälschter Haushaltsdaten. Im selben Jahr wurde das nationale Geld auch als Zahlungsmittel von Euronoten und -münzen abgelöst. Als 13. Land wurde zuletzt zu Jahresbeginn Slowenien in die Euro-Zone aufgenommen.

Wer kommt wann?

Von den noch verbliebenen EU-Ländern außerhalb der Euro-Zone haben nur die Slowakei und Rumänien feste Zieldaten für den Beitritt. Die Slowaken wollen ihre Währung 2009 gegen den Euro eintauschen, die Rumänen streben 2014 an. Die drei baltischen Republiken Estland, Lettland und Litauen haben wegen ihres starken Wirtschaftswachstums mit hohen Inflationsraten zu kämpfen. Polen, Ungarn und Tschechien haben keinen festen Termin. Bulgarien hält einen Beitritt zu Beginn des kommenden Jahrzehnts für möglich.

Euroland erstreckt sich nun über mehr als 2,4 Millionen Quadratkilometer. Das westlichste Mitgliedsland ist Portugal, im Osten löst Zypern nun Griechenland ab. Streng genommen gehören zum Euroland auch die französischen Übersee- Departements Guyana in Südamerika, Mayotte und Reunion vor der Ostküste Afrikas oder die Karibikinseln Guadeloupe und Martinique. (sams)