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Lifestyle

Der Fotograf Thomas Wrede - euromaxx highlights

Marcus Schlench17. Dezember 2011

Thomas Wrede arrangiert Miniaturmodelle in der Natur und fotografiert sie. Die Fotos erzeugen die Illiusion, dass die Gegenstände viel größer seien.

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Thomas Wrede ist fasziniert von dem Verhältnis von Modell und Wirklichkeit. Ausgangspunkt seiner fotografischen Arbeit ist die Sehnsucht des Menschen nach Natur einerseits und die Art ihrer medialen Vermittlung andererseits. Seit 2004 arbeitet der Münsteraner Fotograf Thomas Wrede mit Miniatur-Modellen, die sonst bei Modelleisenbahnen zum Einsatz kommen. Die kleinen Häuser, Autos oder Tankstellen stellt er in einsame Landschaften und fotografiert sie. Durch den bewussten Einsatz der Perspektive scheinen sich die Proportionen der Dinge zu ändern: ein Miniatur-Haus am Strand wirkt wie eine riesige Villa in der Wüste, eine Tankstelle an einer Geröllhalde wirkt als stünde sie auf dem Mond. Die Modelle baut der 47-jährige Westfale in seinem Münsteraner Studio vorher liebevoll zusammen, jedes Bild wird penibel geplant und vorbereitet. Mit seiner 20 Kilogramm schweren Plattenkamera stellt sich Thomas Wrede, der in Münster und Berlin Malerei studiert hat, in die Natur des Münsterlandes, an die Nordseeküste oder in das Braunkohletagebaugebiet in der Lausitz. Die Tiefenschärfe ist wichtig, da sich auf seinen großformatigen Abzügen (bis zu 170 x 245 cm) die leichten Zweifel, die sich beim oberflächlichen Betrachten noch einstellen, zur Gewissheit werden, sobald man genauer hinschaut. Dann erkennt man z.B. einen Handabdruck im Sand, der die Illusion durch die korrigierten Proportionen plötzlich zerstört. Dass seine Bilder ihre Wirkung entfalten, hat er in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen auf der ganzen Welt gezeigt.