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US-Wahl: Darum zieht ein Republikaner ins Weiße Haus ein

Michael Knigge24. Oktober 2007

Am 4. November 2008 wählen die Amerikaner ihren neuen Präsidenten: DW-WORLD.DE erklärt, warum es wieder ein Republikaner sein wird.

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Symbol-Bild eines Elefanten
Das Logo der republikanischen Partei: der Elefant

Hillary Clinton: Die Hoffnung der Republikaner auch künftig den Präsidenten zu stellen trägt einen Namen. Hillary Clinton, die frühere First Lady und jetzige Senatorin ist für die republikanische Parteibasis ein rotes Tuch. Mathematisch ausgedrückt: Republikaner haben zu Hillary Clinton ein Verhältnis wie Demokraten zu George W. Bush.

Doch Hillary eckt nicht nur bei Konservativen an. Kein aktiver amerikanischer Politiker außer Präsident Bush polarisiert die Amerikaner wie Hillary Clinton. Und kein anderer Kandidat ist bekannter als Hillary Clinton. Zu Hillary Clinton hat praktisch jeder Amerikaner eine Meinung, häufig eine negative. Repräsentativen Umfragen zufolge haben rund 45 Prozent der Amerikaner eine persönliche Abneigung gegen die Senatorin aus New York.

Dabei spielt ihr derzeitiges politisches Amt nur eine untergeordnete, ihre Zeit als sehr aktive First Lady im Weißen Haus dagegen eine sehr große Rolle. Viele Bürger empfanden das politische Engagement Clintons als nicht gewählter First Lady als Zumutung; ihr großes Projekt, die Einführung eines nationalen Gesundheitssystems scheiterte denn auch prompt. Mit abschätzigen Bemerkungen über Hausfrauen, die zu Hause "Plätzchen backen" verprellte sie zudem dann auch noch eher unpolitische Teile der Bevölkerung.

Dennoch wird Hillary Clinton – wenn nicht noch ein politisches Erdbeben eintritt – die demokratische Kandidatin für die Präsidentschaftswahl sein. Sie hat in nationalen Umfragen ihre Parteirivalen mit zweistelligem Vorsprung abgehängt, sie verfügt über die meisten Spendengelder und sie hat das professionellste Wahlkampfteam. Und ihr wird gelingen, was womöglich kein republikanischer Kandidat schaffen wird: Sie wird die republikanische Parteibasis motivieren zur Wahl zu gehen, um eine Präsidentin Hillary Clinton zu verhindern, egal wie der republikanische Kandidat heißt. Unter Parteistrategen galt Hillary Clinton auf nationaler Ebene lange Zeit als schlicht unwählbar. Die Republikaner hoffen mit einiger Berechtigung, dass dies auch künftig gilt. Denn in Umfragen haben ihre Kandidaten immer die besten Siegeschancen, wenn die Gegenkandidatin Hillary Clinton heißt. Dennoch gibt es auch zahlreiche republikanische Stimmen, die sagen, nur gegen Hillary zu sein, wird 2008 nicht mehr ausreichen um die Wahl zu gewinnen. Und tatsächlich, bemüht sich Clinton seit einiger Zeit ihr Image außerhalb ihrer Partei zu verbessern und für breite Schichten wählbar zu werden.