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Durchbruch im iranischen Raumfahrtprogramm

3. Februar 2009

Der erste selbst gebaute Satellit des Iran ist in der Erdumlaufbahn. Er soll in der Telekommunikation sowie zur Beobachtung von Naturkatastrophen eingesetzt werden. Der Westen glaubt nicht an eine friedliche Nutzung.

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Irans erster selbstgebauter Satellit Omid auf einer Trägerrakete (Quelle: dpa August 2008)
Warten auf den Start: Irans erster selbstgebauter Satellit Omid auf einer Trägerrakete (August 2008)Bild: picture-alliance/dpa

Der Iran hat am Dienstag (3.2.2009) nach eigenen Angaben seinen ersten selbst gebauten Satelliten in eine Erdumlaufbahn gebracht. Wie die amtliche iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete, wurde der Satellit Omid (Hoffnung) mit einer im Iran gebauten Trägerrakete vom Typ Safir (Botschafter) ins All gebracht. Der Start am Montag wurde vom iranischen Staatsfernsehen übertragen. Er sei aus Anlass des 30. Jahrestags der islamischen Revolution erfolgt. Der relativ leichte Satellit sei vollständig von iranischen Wissenschaftlern hergestellt worden und werde künftig innerhalb von 24 Stunden 15 Mal die Erde umkreisen, hieß es. Von seiner Umlaufbahn aus werde Omid Messungen vornehmen.

Durchbruch im iranischen Raumfahrtprogramm

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad inspiziert eine Trägerrakete (Quelle: AP/August 2008)
Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad inspiziert eine Trägerrakete (August 2008)Bild: AP

Die Trägerrakete vom Typ Safir war 2008 zweimal erprobt und von der Regierung in Teheran als großer Erfolg für die iranische Raumfahrtindustrie gefeiert worden. Fünf Monate zuvor war ein iranischer Satellitentest nach US-Angaben fehlgeschlagen. Nach Geheimdienstangaben versagte die Rakete schon kurz nach dem Start. Im Frühjahr hatte der Iran sein erstes Raumfahrtzentrum eröffnet und damit Ängste bei der internationalen Gemeinschaft geschürt.

Westen zweifelt an friedlichen Absichten Irans

Die US-Regierung und andere westliche Staaten verdächtigen Teheran, mit seinem Programm zur Uran-Anreicherung den Bau von Atomwaffen anzustreben. Den westlichen Staaten zufolge könnte die Technologie zum Transport von Satelliten auch dazu verwendet werden, Atomwaffen abzufeuern. Die Regierung in Teheran weist dies zurück.

Ihren Angaben zufolge soll sich das Raketenprogramm vor allem auf wissenschaftliche Bereiche konzentrieren. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen vier Satelliten ins All gebracht werden. Sie sollen in der Telekommunikation sowie zur Beobachtung von Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Hochwasser eingesetzt werden.

Der Iran feiert Raketenprogramm

Die Fähigkeit, Satelliten ins All zu bringen, ist ein erheblicher Fortschritt im iranischen Raketen- und Raumfahrtprogramm. 2005 war der erste iranische Satellit noch mit russischer Technik ins All gebracht worden. Der Iran wäre der neunte Staat der Welt, der mit einer eigenen Trägerrakete einen selbst gebauten künstlichen Erdsatelliten ins All gebracht hat. Bisher war das nur der Sowjetunion, den USA, Frankreich, Japan, China, Großbritannien, Indien und Israel gelungen. (HF)