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Der Karneval hat begonnen

16. Februar 2012

Mit Helau und Alaaf haben die Narren und Jecken um Punkt 11.11 Uhr den Straßenkarneval eröffnet. Allein in der Kölner Altstadt versammelten sich am Weiberfastnachtstag mehrere tausend Menschen.

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Verkleidete Narren stehen am Donnerstag vor dem Dom in Köln. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Trotz nasskalten Wetters strömten bereits am frühen Morgen tausende bunt verkleidete Jecken in die Innenstädte der rheinischen Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz, um die heiße Phase der Fastnacht einzuläuten. Viele der Karnevalisten hatten sich wegen der Kälte für wärmende Plüschkostüme entschieden, unter anderem als Bär. Das Karnevalsmotto in der Domstadt lautet in diesem Jahr "Jedem Jeck sing Pappnas" ("Jedem Jecken seine Pappnase"). In Düsseldorf feiern die Narren unter dem Leitmotiv "Hütt dommer dröwer lache" ("Heute lachen wir darüber").

Höhepunkte der "fünften Jahreszeit" sind die Rosenmontagszüge. Die Weiberfastnacht wird unterschiedlich gefeiert. Vielerorts, wie zum Beispiel in Düsseldorf, stürmen Frauen die Rathäuser, schneiden den Ratsherren die Schlipse ab und übernehmen so symbolisch die Herrschaft über die Stadt. In Bonn-Beuel greifen die Waschweiber an. In Köln regiert von nun an das Dreigestirn, auf Bühnen treten den ganzen Tag über Musikgruppen und Redner auf.

Karneval, Fastnacht, Fasnet, Fasching oder Fosnat?

Die "närrischen Tage" vor der am Aschermittwoch beginnenden Fastenzeit haben verschiedene Namen. Das meist in ursprünglich katholischen Gebieten veranstaltete Brauchtum heißt im Rheinland Karneval, in Mainz und Umgebung Fastnacht, im schwäbisch-alemannischen Gebiet Fasnet. Fosnat nennen es die Franken, im bayrisch-österreichischen Raum wird Fasching gefeiert.

Seit dem zwölften Jahrhundert ist das Wort Fastnacht im Mittelhochdeutschen bekannt. Das Wort Karneval stammt wahrscheinlich vom Italienischen "carne vale", was "Fleisch, lebe wohl" bedeutet. Vermutet wird, dass die Feiern neben christlichen Bezügen auch Wurzeln in germanischen und römischen Frühlingsfesten und Fruchtbarkeitskulten haben.

Seit dem 13. und 14. Jahrhundert gehören Gastmähler, Trinkgelage, Reiter- und Tanzspiele zu den Bräuchen der so genannten Fünften Jahreszeit. Kaum verändert hat sich die Art der Festlichkeiten: Mit Tanz, Spiel, Umzügen und Verkleidungen wird in den Tagen vor der Fastenzeit die bestehende Ordnung außer Kraft gesetzt und im Narrengewand verspottet. Hierauf deuten auch die "Gegenregierung" des Elferrats und die Übergabe der Rathausschlüssel hin.

GD/mm (dapd, kna, afp, dpa)