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Der Kartenvorverkauf hat begonnen

Andreas Main19. Februar 2009

Am 11. Juni 2010 wird das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika angepfiffen. Es ist die erste WM in Afrika. Jetzt beginnt der weltweite Kartenvorverkauf. Droht Chaos?

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Das Logo der Fussball-WM 2010 in Südafrika

Rund drei Millionen Tickets wird es geben, so der Weltfußballverband FIFA und das südafrikanische Organisationskomitee. Ab Freitag (20.2.2009) können in der ersten von vier Phasen Karten bestellt werden. Aber nur wer viel Glück hat, wird wirklich ein WM-Ticket bekommen. Denn die Nachfrage dürfte größer sein als das Angebot. Deshalb wird Mitte April gelost.

Horst R. Schmidt, Berater der FIFA in Südafrika, war Cheforganisator der WM 2006
Horst R. Schmidt, Berater der FIFA in Südafrika, war Cheforganisator der WM 2006Bild: AP

Das Procedere ähnelt dem bei der WM in Deutschland. Denn jener Mann, der 2006 die Fäden zog, ist nun FIFA-Berater in Südafrika. Horst R. Schmidt hat ein Büro in Johannesburg. Der DFB-Schatzmeister bezeichnet den Vorverkauf als wichtigen Meilenstein. Schmidt ist gespannt - so wie damals, vor jenem Sommermärchen 2006, als der Andrang überwältigend war.

Karten für 20 US-Dollar

Bei der WM in Deutschland kosteten die günstigsten Karten 51 US-Dollar, jetzt nur noch 20 Dollar. Diese 20-Dollar-Karten sind aber für Südafrikaner reserviert, damit auch Menschen mit niedrigerem Einkommen WM-Spiele im eigenen Land live und im Stadion sehen können.

Neben diesen 450.000 Karten für Südafrikaner gehen 650.000 an Fans in aller Welt. Die günstigste in Deutschland verfügbare Karte wird 80, die teuerste fürs Endspiel 900 Dollar kosten.

Stadionbau in Durban
Stadionbau in DurbanBild: AP

Bei der WM in Deutschland kamen in der ersten Phase des Vorverkaufs zehn Bewerber auf eine Karte. "Es wird nicht jeder eine Karte bekommen", sagte damals Franz Beckenbauer. Der Chef der WM 2006 sollte recht behalten. Denn in Deutschland ging, genau wie jetzt in Südafrika, das Gros der Karten an Ehrengäste oder Sponsoren. Auch der Verkauf exklusiver Ticket-Pakete für Unternehmen hat längst begonnen. Diesmal kommen übrigens genauso viele Karten auf den Markt wie 2006 - noch eine Parallele.

2010 das gleiche Bild wie 2006

Nur ein Drittel der Karten erreicht im Internet-Verkauf den Otto-Normal-Fan. "Bis auf dieses Ticket-Problem geht's uns gut", stöhnte damals "Fußball-Kaiser" Franz. Es kam neben kleinen Betrügereien zumindest zu einem massiven Manipulationsversuch. Schmidt, Chefstratege zweier Fußball-Weltmeisterschaften in Deutschland und nun Berater in Südafrika, berichtete seinerzeit, Schwarzhändler hätten versucht, sich ein Paket von 2,3 Millionen Karten zu sichern.

Auch beim jetzt beginnenden Kartenvorverkauf wird es wieder Betrugsfälle geben. Gefälschte Karten zirkulieren dann in einschlägigen Internet-Auktionen. Deshalb sollten Eintrittskarten für 2010 nur auf der offiziellen Internet-Seite geordert werden, sagt die FIFA.

Freikarten

Damit müssen sich rund 120.000 Südafrikaner nicht herumschlagen. Sie bekommen ein Ticket geschenkt. Erstmals bei einer Fußball-WM wird die FIFA einen so genannten Kartenfonds gründen. 120.000 Freikarten sollen an Fans in Südafrika verteilt werden. Die sei Teil des sozialen Engagements zur nachhaltigen Entwicklung vor Ort.