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Drastischer Gewinneinbruch

17. Februar 2009

Nach einem Gewinneinbruch im Jahr 2008 sieht der Autobauer Daimler wegen der anhaltenden Absatzkrise bei Pkw und Lkw auch im laufenden Jahr keinen Hoffnungsschimmer.

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Mercedes-Benz Stern vor blauem Himmel (AP Photo)
Der Mercedes-Stern strahlt nicht mehr so hellBild: AP

Der Autobauer Daimler ist Ende 2008 in die roten Zahlen gefahren und hat im Gesamtjahr einen massiven Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern sank im vergangenen Jahr um 69 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Im Jahr davor hatte der Premiumhersteller noch den Rekordwert von 8,7 Milliarden Euro eingefahren. Vor allem Belastungen der früheren US-Sparte Chrysler von 3,2 Milliarden Euro sowie ein Ergebniseinbruch bei der PKW-Sparte Mercedes-Benz Cars drückten die Bilanz. Eine konkrete Prognose für das laufende Jahr gab Konzernchef Dieter Zetsche bei der Bilanzvorlage am Dienstag (17.02.2009) nicht ab. Es werde mit weiteren erheblichen Belastungen für das Ergebnis gerechnet.

Schon 50.000 Kurzarbeiter

Zugleich kündigte Daimler eine Fortsetzung des Sparprogramms an. Hierzu zählten die Anpassung von Produktion und Beschäftigung über flexible Arbeitszeitmodelle und Kurzarbeit, der Abbau der Lagerbestände sowie die Begrenzung der Ausgaben. In der Pkw-Produktion von Mercedes sind bereits 50.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit.

Ein Mitarbeiter von Mercedes-Benz kontrolliert ein Modell der C-Klasse am Ende der Fertigung im Werk in Sindelfingen (Foto: AP)
Schon 50.000 Mitarbeiter hat Daimler in Kurzarbeit geschicktBild: AP

Besonders hart wurde die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars getroffen, die allein im Schlussquartal 2008 einen Verlust von 359 Millionen Euro verbuchte. Das Ergebnis sackte im Gesamtjahr um 55 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro ab. Hintergrund sei der Absatzeinbruch in Nordamerika und in den europäischen Kernmärkten gewesen. Ferner machten sich Rabatte und steigende Rohstoffpreise negativ bemerkbar. Auch die LKW-Sparte verzeichnete einen Rückgang beim Ergebnis um 24 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Unter anderem die Probleme auf dem nordamerikanischen Nutzfahrzeugmarkt sorgten für weniger Verkäufe.

Aussichten sind düster

Es sei mit "weiteren erheblichen Belastungen" für das Ergebnis zu rechnen, das im zurückliegenden Jahr auf ein Drittel schrumpfte. Um die Krise durchstehen zu können, will Daimler die Autoproduktion weiter kürzen, die Dividende auf knapp ein Drittel zusammenstreichen und die Ergebnisbeteiligung der Mitarbeiter reduzieren. Lohnerhöhungen sollen geringer ausfallen als sonst.

Dieter Zetsche, der Vorstandsvorsitzende des Automobilkonzerns Daimler(c) dpa
Musste schlechte Nachrichten verkünden: Daimler-Chef Dieter ZetscheBild: AP

"Aus heutiger Sicht könnte sich die weltweite Pkw-Nachfrage im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um weitere zehn Prozent abschwächen", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Auch in den Schwellenländern seien nach den Boomjahren nun rückläufige Absatzzahlen zu erwarten. Die Aussichten für die großen Nutzfahrzeugmärkte seien ebenfalls "ungünstig", räumte der Vorstandschef ein. Eine konkrete Geschäftsprognose traute er sich nicht zu. Die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft sei noch nicht absehbar. (hb)