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Der nächste Kanzlerkandidat der Union?

Christiane Grathwohl26. Januar 2003

Seine Partei steht hinter ihm: Mit 100 Prozent der Stimmen kürte die hessische CDU Roland Koch zum Spitzenkandidaten. Und doch: Kaum ein deutscher Spitzenpolitiker polarisiert so sehr wie Roland Koch.

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Gilt als Hardliner: Roland KochBild: AP

Koch wird das Image des kalten Machtmenschen nicht los. Er gilt als Hardliner, auch in den eigenen Reihen. Und das kommt nicht von ungefähr: Der Ministerpräsident ist nach eigenen Worten bemüht, in Hessen den "härtesten Strafvollzug in Deutschland" zu schaffen und fordert unter anderem mehr Sanktionen für Sozialhilfe-Empfänger. Mit diesen Positionen und mit einer Unterschriftenaktion gegen die doppelte Staatsbürgerschaft gelang es Roland Koch vor vier Jahren, Hessen zu erobern.

Politiker in der zweiten Generation

Der CDU-Spitzenpolitiker ist tief verwurzelt im christdemokratischen Milieu: Sein Vater war ebenfalls CDU-Politiker. Und schon als Teenager gründete Roland Koch den Ortsverband der Jungen Union Eschborn. Mit 21 Jahren war er jüngster Kreisvorsitzender der CDU.

Denkzettel

Auch in diesem Wahlkampf bezieht der erfahrene Polit-Profi klare Positionen: Einen EU-Beitritt der Türkei lehnt er öffentlich ab und nutzt den Bundestags-Untersuchungsausschuss "Wahlbetrug", um die hessische Landtagswahl zu einer Denkzettel-Wahl für die Bundesregierung zu stilisieren.

Offenbar mit Erfolg: Denn obwohl Kochs Rolle in der CDU-Schwarzgeldaffäre noch immer nicht ganz geklärt ist und er erst kürzlich mit einem umstrittenen Judenstern-Vergleich im hessischen Landtag für einen Aufschrei in der Bevölkerung sorgte, hat er in den Meinungsumfragen stets einen großen Vorsprung vor dem SPD-Kandidaten.