"Der Papst ist zeitgemäß" | Service | DW | 05.03.2005
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Service

"Der Papst ist zeitgemäß"

Das Schicksal des kranken Papstes bewegte die DW-WORLD-Leser in der vergangenen Woche. Kontrovers bewerteten sie die Umschuldungsaktion Argentiniens und die Auslieferung des Rechtsextremisten Zündel nach Deutschland.

Der kranke Papst

"Ist der Papst noch zeitgemäß?" Die Formulierung Ihrer Frage ist typisch für Meinungslenkung durch "Umfragen". In Wahrheit wird die Frage gestellt: "Ist das Papsttum, die Funktion, das Amt zu akzeptieren? Oder würde man sonst erbarmungslos während des Krankenhausaufenthaltes eines alten, geschundenen Mannes danach fragen? Gegenfrage: Muss ein Papst "modern", zeitgemäß sein? Und Kanzler Schröder und Präsident Bush, die Deutsche Welle vielleicht auch? Ist Gott auch zeitgemäß? (Klaus Meyer)

Obwohl ich selbst keiner Religion angehöre, möchte ich für den alten Mann eine Lanze brechen: Ich glaube nicht, dass es für einen Papst, als Stellvertreter Christi auf Erden, darauf ankommt, zeitgemäß zu sein. Wir mögen uns ja an manchem stoßen, was er vorträgt - gerade in Fragen der Selbstbestimmung der Frauen (wo es um Abtreibung geht). Aber als Verfechter der christlichen Botschaft - mit ihrem Gebot: Du sollst nicht töten! - mag die Beharrlichkeit stur erscheinen oder zumindest uneinsichtig gegen die Veränderungen der Welt, aber wir können doch auch sehen, wohin es führt, wenn nur verändert wird, um Altes zu zerschlagen, ohne dass Neues und vor allem BESSERES geschaffen wird. (Karl-Heinz Kahnt)

Ich als tiefgläubiger "Jugendlicher" glaube wirklich, dass der Papst noch zeitgemäß ist! Der Papst ist immer noch der so genannte "Pontifex Maximus", also das Oberhaupt der gesamten katholischen Kirche. Ich bewundere den Papst sehr, da er trotz Leiden und Krankheit alles noch durchsteht. (René Niederwieser)


Argentinische Umschuldungsaktion

Was die argentinische Regierung mit dem staatlichen Angebot für die Umschuldung anstrebt,ist ein offener Diebstahl unter der Anführung von Präsident Nestor Kirchner - ein sehr billiger Weg, um seine Schulden zu begleichen! (Hartmuth von Koeller)

Die von Nestor Kirchner betriebene Umschuldung gleicht einer Enteignung. Das ist der Stil einer kriminellen Finanzorganisation. Wo sind die Milliarden US-Dollar geblieben, die das argentinische Establishment inklusive von Herrn Kirchner ins Ausland verschoben hat? Sollte der IWF das billigen, ist das der Präzedenzfall allerschlimmster Sorte. Erstens: Argentinien könnte ein seriöses Umschuldungsangebot aufgrund seiner Wirtschaftsdaten vorlegen. Zweitens: Die so genannte Schuldenkrise, durch Missmanagement ausgelöst, war zur Entschuldung gezielt geplant. Drittens: Noch im Jahr 2000 haben der IWF und alle Großbanken die Argentinien-Anleihen zum Kauf empfohlen. Auch die Rating-Agenturen haben versagt und erst nach dem fait accompli reagiert. Vom Anlegerschutz der deutschen Behörden will ich gar nicht reden. Fazit: Sie sollten die kriminellen Machenschaften des Herrn Kirchner einmal recherchieren und deutlich anprangern. (Bernd Schimmelpfennig)

Zum einen waren sich viele Anleger des hohen Risikos bewusst, zum anderen beweist Argentinien erneut, dass einmal gemachte Zusagen aus diesem Land auch in Zukunft nicht sehr ernst genommen werden dürfen. (Franz Huml)


Auslieferung des Rechtsextremisten Ernst Zündel nach Deutschland

Ich bin der Meinung, dass Nazis wie Herr Zündel in Deutschland nicht mit einer Verurteilung zu rechnen haben, die sie als Strafe empfinden werden, von einem Umdenken oder Reue dieser Personen ganz zu Schweigen. Anklage, Gerichtsstandort und Strafvollzug in Israel, Kostenübernahme des Strafvollzugs durch Deutschland. Keine Intervention gegen das Urteil durch Deutschland. Ich glaube, das hätte endlich mal eine Signalwirkung auf die rechtsextreme Szene. (Volker Diel)

Wie soll man mit solchen Leuten umgehen? Gar nicht. Ihr seid ihnen doch das Sprachrohr. Ohne die regelmäßige Berichterstattung würden solche Leute im Untergrund verschwinden. (Florian)

Man sollte Zündel nicht nur lebenslang einsperren, sondern ihm vorher in aller Öffentlichkeit einen möglichst langen, intensiven Prozess machen. Damit recht viele Menschen vom Drama des Holocaust und vor allem von Irren wie Zündel erfahren. Mein Vater (kürzlich mit 93 Jahren gestorben und zeitlebens stolzer Militarist) war auch der Meinung, den Holocaust habe es gar nicht gegeben und bezog seine "Erkenntnisse" aus Schriften aus den USA usw. Als ihm seine Familie einmal nahelegte, sich den Film "Schindlers Liste" anzusehen, lehnte er empört ab. (Wolf Peter Reinhold)

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