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Der polnische Einsatz im Irak

17. März 2004

- Eine kurze Bilanz

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Warschau, 16.3.2004 SUPER EXPRESS, poln., Wojciech Basinski

Die Opfer:

Major Hieronim Kupczyk, getötet am 6. November 2003 während einer Patroullie;

Soldat Gerard Wasilewski, erschossen am 22. Dezember von seinem Kollegen, der unvorsichtig mit der Waffe umging;

23 leicht und schwer verletzte Soldaten.

Die finanziellen Folgen:

Im vergangenen Jahr haben wir für diesen Einsatz 135 Millionen Zloty ausgegeben, in diesem Jahr sollen es 308 Millionen Zloty werden.

Obwohl der Profit sehr hoch sein sollte, fiel er bisher jedoch sehr gering aus. Nur wenige polnische Firmen gewannen Ausschreibungen und bekamen den Auftrag, Lieferungen in den Irak zu tätigen. In der letzten Zeit gab es z.B. drei kleine Aufträge für polnische Baufirmen. Die wichtigste Ausschreibung, in der es um die Waffenlieferungen für die irakische Armee ging, gewann zwar ein amerikanisch-arabisches Konsortium, das von polnischen Firmen unterstützt wurde, das Ergebnis dieser Ausschreibung wurde jedoch später aufgrund eines Skandals für nichtig erklärt.

Die politischen Folgen:

Die Amerikaner haben uns sehr viel versprochen. Bisher bleibt es aber nur bei Worten der Anerkennung. Nach unserem Beitritt zur Irak-Koalition haben sich in Europa unsere Beziehungen zu Frankreich, Deutschland und Russland abgekühlt. Andererseits begannen andere Staaten, auf unsere Stimme zu achten. Diese entschlossene Haltung verschaffte uns den Ruf eines harten Partners.

Die Gefahren:

Es ist sehr wahrscheinlich, dass viele polnische Soldaten ihr Leben verlieren oder verwundet werden, bevor ihre Mission zu Ende ist.

Die Gefahr nähert sich auch dem Land Polen: Nach Meinung der europäischen Nachrichtendienste kann Polen zum Ziel nächster terroristischer Anschläge werden. Es ist bereits bekannt, dass Menschen, die mit dem Terrornetz von Al Kaida verbunden sind, versucht haben, nach Polen einzudringen. (sta)