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Der Showdown in der Bundesliga beginnt

Jan-Hendrik Raffler
4. Mai 2017

Köln und Bremen haben für einen furiosen Auftakt des 32. Spieltags gesorgt. Doch es gibt noch mehr Spannung: Gibt es den ersten Absteiger? Sichert sich Leipzig die Champions League? Erobert Dortmund Rang drei zurück?

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Fußball 1. Bundesliga 1 FC Köln Werder Bremen Torhüter Wiedwald
Bild: Imago/Uwe Kraft

Bayern München - Darmstadt 98 (Samstag, 15.30 Uhr)

Neben dem SV Werder gibt es mit Darmstadt 98 noch einen zweiten Verein, der derzeit mächtig die Liga aufmischt. Und das, obwohl die Lilien seit Wochen schon so gut wie abgestiegen sind. Doch das Bundesliga-Schlusslicht zeigt sich nach drei Siegen in Folge als Meister der Selbstironie und ließ kürzlich über Twitter verlauten: "Nicht mal absteigen können wir". Ein Abstieg gegen Meister Bayern? Mal sehen! Die "Unabsteigbaren" aus Darmstadt haben jedenfalls Lust auf mehr! Doch sollte Darmstadt in München verlieren oder Unentschieden spielen, wäre der Abstieg der "Lilien" endgültig perfekt.

 

Dortmund - Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr)

Das absolute Topspiel an diesem Spieltag. Hoffenheim fordert als Tabellendritter mit einem Punkt Vorsprung den Vierten BVB. Rang drei garantiert den Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse und damit auch richtig viel Geld. "Ich glaube, dass wir nicht den großen Druck haben wie Dortmund. Und ich sage das nicht wegen irgendwelcher Psychospielchen", erklärte TSG-Coach Julian Nagelsmann. "Es ist einfach so: Der größere Druck liegt bei Dortmund, das wissen die auch." Nagelsmann hat Recht, denn egal wie das Spiel ausgeht - für Hoffenheim ist die Saison ohnehin schon ein voller Erfolg. Erstmals seit dem Aufstieg 2008 wird der Klub international spielen. Borussias Coach Thomas Tuchel demonstrierte dennoch Zuversicht: "Es gibt keinen Grund, sich die Laune vermiesen zu lassen. Wir haben die Form und die Mentalität, uns einen Heimsieg gegen Hoffenheim zuzutrauen. Wir werden bereit sein."

 

Borussia Mönchengladbach - FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr)

Nach dem überzeugenden 4:0-Erfolg über den Hamburger SV will der FC Augsburg mit besserer Laune den Klassenverbleib perfekt machen. "Natürlich sind die Spieler mit mehr Lächeln bei der Sache", berichtete Trainer Manuel Baum. "Sie waren davor aber auch nicht zu Tode betrübt." Augsburg könnte mit einem Sieg in Mönchengladbach angesichts der Konstellation im Tabellenkeller dem Klassenerhalt ganz nahe kommen. Der FCA ist nämlich 13. und hat zwei Punkte Vorsprung auf Mainz, Wolfsburg und Hamburg. Die drei Teams spielen zum Teil noch gegeneinander. Doch auch Borussia Mönchengladbach hat noch einiges vor in dieser Saison und will mit seinem Sieg die Chance auf das Erreichen der Europa League wahren. "Das ist unser Ziel", betonte Gladbachs Trainer Dieter Hecking, der aber weiterhin acht verletzte Spieler ersetzen muss.

 

Fussball - Bayer Leverkusen Rudi Völler
Schätzt die sportliche Krise seiner Leverkusener als sehr bedrohlich ein: Sportdirektor Rudi Völler Bild: Getty Images

FC Ingolstadt - Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr)

"Es geht um die Existenz", sagte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler vor dem Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt. "Wir reden von Abstiegskampf." Nach vier Spielen ohne Sieg in Serie liegt Bayer nur noch drei Punkte vor dem Relegationsplatz 16 und ist daher in Ingolstadt zum Punkten verdammt. Doch auch Ingolstadt braucht dringend Punkte: Alles andere als ein Erfolg könnte vorentscheidend sein im Abstiegskampf. Als Tabellenvorletzter hat der FCI vier Zähler Rückstand auf die punktgleichen Teams aus Hamburg, Wolfsburg und Mainz. Ingolstadts Trainer Maik Walpurgis gab sich dennoch selbstbewusst: "Wir wollen mit einem Heimsieg ein klares Zeichen im Abstiegskampf setzen. Wenn wir gewinnen, wird der eine oder andere Konkurrent unruhig werden."

 

Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr)

Mario Gomez stand der tiefe Frust ins Gesicht geschrieben. "Das waren Watsch'n links und rechts", sagte der Nationalstürmer des VfL Wolfsburg nach der 0:6-Pleite gegen den vorzeitigen Meister Bayern München. Vorgeführt, gedemütigt und mit der höchsten Niederlage seiner 20-jährigen Bundesliga-Geschichte im Gepäck, muss der akut abstiegsgefährdete VfL in Frankfurt ein völlig anderes Gesicht zeigen, um eine Chance zu haben. Hinzu müssen die Wolfsburger um das Trio Yunus Malli (Probleme an den Rippen), Jakub Blaszczykowski (Rückenbeschwerden) und Ricardo Rodriguez (Knöchelverletzung) bangen. Frankfurt ist seit vier Heimspielen ungeschlagen, tankte beim DFB-Pokal-Halbfinal-Siegin Mönchengladbach viel Selbstbewusstsein und hat mit vier Punkten Rückstand auf Platz sechs sogar noch Restchancen auf die Teilnahme an der Europa League.

 

Hertha BSC - RB Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr)

Heimstärke gegen Auswärtspower: Die Berliner feierten bereits zwölf Heimsiege und damit die meisten, seit sie in der Saison 2001/02 dank 13 Heimerfolgen auf Platz vier landeten. Leipzig ist mit 25 Punkten das zweitbeste Auswärtsteam der Liga und hat in der Fremde erst einmal verloren (0:1 gegen Ingolstadt). Mit einem Sieg könnte RB den Einzug in die Champions League perfekt machen, doch von zusätzlichem Druck will Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl nichts wissen: "Wir haben in dieser Saison so viel erreicht, so viele Rekorde aufgestellt, so viele überrascht - was sollen wir für Druck haben? Der einzige Druck ist, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen." Der Tabellenfünfte Hertha richtet den Blick ebenfalls nur auf sich, für die Berliner geht es um den Einzug in die Europa League. "Ich beschäftige mich nicht mit dem Gegner, das wird ein Mentalitätsspiel", sagte Trainer Pal Dardai.

 

Fußball Bundesliga HSV v Darmstadt Pyrotechnik
Auf dem Weg zum unrühmlichen Relegations-Triple: Der HSVBild: Imago/Nordphoto/Witke

Hamburger SV - FSV Mainz 05 (Sonntag, 15.30 Uhr)

In diesem Kellerduell wird sich zeigen, wer im Abstiegskampf die besseren Nerven hat. Der HSV steht als Tabellen-16. wieder am Abgrund zur 2. Liga. Nach den erschreckenden Vorstellungen der vergangenen Wochen droht das unrühmliche Relegations-Triple. Schon 2014 und 2015 hielt der Bundesliga-Dino nur im Nachsitzen die Klasse. Selbst der direkte und erste Absturz der Vereinsgeschichte in die Zweitklassigkeit scheint nach drei Niederlagen in Folge nicht mehr ausgeschlossen. "Noch sind wir da, müssen uns aber absolut zusammenreißen", sagte HSV-Trainer Markus Gisdol. Sein Mainzer Kollege Martin Schmidt blickte nach dem jüngsten 1:2 gegen Borussia Mönchengladbach nach vorne: "Wir müssen mutig weitermachen, es ist noch nichts verloren!" Mit ebenfalls 33 Punkten steht Mainz nur wegen des besseren Torverhältnisses vor den Hamburgern.

 

SC Freiburg - Schalke 04 (Sonntag 17.30 Uhr)

Freiburg gehört zweifelsfrei zu den größten Überraschungen in dieser Saison. Mit einem der geringsten Etats der Liga steht der Klub sensationell vor der Qualifikation für Europa. Sollte der SC gegen Schalke siegen, wäre das ein Riesenschritt in Richtung Europa League. Dort will auch der FC Schalke in der kommenden Saison unbedingt spielen. Mit einem Sieg würde S04 sogar an Freiburg vorbeiziehen - bei einer Niederlage könnte man die Saisonziele wohl endgültig begraben.