1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Der Traum vom Flughafen …

Rochus Görgen dpa
15. September 2017

… könnte sich im Fall des BER noch erfüllen - irgendwann einmal. Der Traum vom Flughafen Tegel könnte aber bald zu Ende sein. Darüber soll ein Volksbegehren am Tag der Bundestagswahl entscheiden.

https://p.dw.com/p/2k4uz
Brandenburg - Flugzeuge landen wegen Bombenentschärfung am BER-Terminal
Bild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

Auch gut eine Woche vor dem Volksentscheid über die Offenhaltung des Berliner Flughafens Tegel bleibt der Termin für die Eröffnung des Großflughafens BER im Ungewissen. "Da muss ich Sie noch ein bisschen um Geduld bitten", sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Freitagabend nach einer Aufsichtsratssitzung in Berlin.

Er bekräftigte aber, dass er den Termin nach Abschluss der weiteren Detailplanungen noch in diesem Jahr nennen wolle. Fest steht bisher nur, dass die Bauarbeiten am Milliardenprojekt nach jahrelangen Verzögerungen nun bis Ende August 2018 abgeschlossen sein sollen. Weil dann aber noch umfangreiche Tests notwendig sind, gilt ein Start vor 2019 als unwahrscheinlich.

BdT Prinz William und Herzogin Catherine besuchen Berlin
Ob da nochmal jemand kommt? Ein Volksentscheid soll am 24. September klären, ob der Rote Teppich in Tegel eingemottet wird.Bild: Picture alliance/dpa/K. Nietfeld

Eröffnung tatsächlich schon 2019?

Der "Berliner Tagesspiegel" hatte am Freitag berichtet, dass der Großflughafen nach einer internen Zusage der Flughafengesellschaft spätestens Ende September 2019 eröffnet werden soll. Dies habe die Gesellschaft zumindest der Europäischen Investitionsbank zugesagt, die einen Teil der Kredite gibt. Vor Journalisten sagte Lütke Daldrup, der Rahmenterminplan reiche bislang nur bis zum Abschluss der Bauarbeiten, derzeit würden die danach notwendigen Tests geplant.

Grundsätzlich billigte der Aufsichtsrat die Überlegungen für einen weiteren Ausbau des Großflughafens, der bereits beim Start an seine Kapazitätsgrenzen stoßen dürfte.

Der Neue ist immer noch schon zu klein

Der sogenannte Masterplan sieht vor, dass weitere Terminals in Schönefeld gebaut werden und die Zahl der Passagiere dort dann von zunächst 22 Millionen auf 55 Millionen im Jahr 2040 steigen soll. Zudem sollen am bisherigen Flughafen in Schönefeld zeitweise noch 13 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden können. Die Ausbauten sollen aber ersten beginnen, wenn der Flughafen geöffnet ist.

Lütke Daldrup bekräftigte, dass die Flughafengesellschaft an dem Konsensbeschluss der Eigentümer - dem Bund und die beiden Länder Berlin und Brandenburg - festhalte, wonach Tegel nach Inbetriebnahme von Schönefeld vom Netz gehen soll. Dies sieht auch die Genehmigung des Großflughafens so vor.

Deutschland Flüchtlinge auf Tempelhofer Feld in Berlin
Dieser Berliner Flughafen ist definitiv Geschichte. Auf dem den Berlinern liebgewordenen Stück Architekturgeschichte wird keine Maschine mehr landen.Bild: DW/R. Shirmohammadi

Fragen über Fragen - Antworten über Antworten

Die Unterstützer des Volksentscheids am 24. September - darunter die CDU und die FDP in Berlin - wollen dies verhindern. Ein Votum für die Offenhaltung Tegels hätte für den Berliner Senat allerdings rechtlich keine bindende Wirkung.

Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider sagte, das Gremium habe sich auch intensiv mit dem aktuellen Baufortschritt beschäftigt. "Da haben wir eine Reihe von Fragen gestellt und eine Reihe von Antworten bekommen." Bei der nächsten Sitzung im November solle weiter darüber gesprochen werden. Auch die Finanzierung des Ausbaus werde dann erneut besprochen. Zudem werde der Aufsichtsrat dann, wie von der Gesellschafterversammlung gewünscht, über das Ergebnis des Volksbegehrens beraten.