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Der Wille ist da, aber die Kasse ist leer

5. Mai 2003

- Polen kann sich die Entsendung von Soldaten in den Irak nicht leisten

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Warschau, 5.5.2003, TRYBUNA, poln

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Die Information über die Entsendung von 4 000 polnischen Soldaten in den Irak ist völlig utopisch" sagte Janusz Zemke, stellvertretender Verteidigungsminister gegenüber der Zeitung Trybuna.

Nach unseren Informationen könnte es sich dabei höchstens um 1 500 Soldaten handeln und auch nur dann, wenn ein großer Teil der Kosten ihrer Stationierung am Persischen Golf von den anderen Bündnismitgliedern getragen wird.

"Wer von der Entsendung von 4 000 Soldaten in den Irak spricht, hat keine Ahnung davon, wie hoch die Verpflegungskosten der Einheiten im Ausland sind", sagte Janusz Zemke

Nach den Schätzungen des Verteidigungsministeriums würde der Aufenthalt und die Verpflegung von nur 1 000 Soldaten im Irak mehrere Millionen Dollar kosten. Solche Ausgaben kann sich jedoch weder das Verteidigungsministerium noch die Staatskasse leisten.

Obwohl die Amerikaner ihre Bereitschaft zu finanzieller Unterstützung im Vorfeld signalisierten, weiß man nicht genau, ob sie die vollen Stationierungskosten übernehmen würden. Darüber wird zur Zeit in Washington verhandelt, wo sich auch der polnische Verteidigungsminister Jerzy Szmajdzinski befindet.

Nach einigen Angaben wird von uns die Entsendung von 4 000 Soldaten erwartet, die den Kern der zwei Divisionen bilden sollten, die für die Stabilisierung der Lage im Irak zuständig sein werden. Das Kommando sollte ein Pole übernehmen. Unter den Kandidaten wird u. a. General Andrzej Tyszkiewicz genannt, der stellvertretende Kommandant des polnischen Heeres und der Leiter der polnischen Delegation bei den Verhandlungen in London, die letzte Woche stattfanden. (...) (Sta)