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Detektive halten Ausschau nach geraubter Kunst

19. April 2003
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Der Großteil der aus irakischen Museen gestohlenen Kunstwerke wird nach Expertenmeinung auf dem internationalen Kunstmarkt auftauchen. "Das zeigen unsere Erfahrungen auch aus dem ersten Golfkrieg", sagte Ulli Seegers, Geschäftsführerin des "Art Loss Registers" (ALR) in Köln. Das ALR besitzt die weltweit größte private Datenbank mit insgesamt 130.000 gestohlenen, vermissten oder geplünderten Kunstwerken. Die Organisation prüft für Museen, Galeristen, Versicherer, Auktionshäuser und private Käufer die Unbedenklichkeit von Kunstwerken.

"Die Museen würden nicht geplündert, wenn es keinen internationalen Markt für die Gegenstände gäbe. Den Plünderern geht es meistens ums Geld", weiß Seegers aus Erfahrung. Das ALR wartet zunächst auf eine offizielle Meldung der vermissten Kunstwerke von Seiten der irakischen Behörden. Anschließend werde der gesamte internationale Kunstmarkt systematisch nach den verlorenen Gegenständen überprüft. Es könne aber Jahre dauern, bis ein Kunstwerk auf dem Markt angeboten werde. Die Aufklärungsquote von ALR liege bei 25 Prozent.

Der Kunstmarkt im deutschsprachigen Raum wird von der ALR-Filiale in Köln von 4 Detektiven beobachtet. Die Londoner Zentrale der 1991 gegründeten Organisation ist mit zehn, die New Yorker Dependance mit fünf Detektiven besetzt. In St. Petersburg arbeitet derzeit eine ALR-Mitarbeiterin.