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Deutsche Aktien mit Verlusten

Andreas Becker19. Dezember 2001

Die deutschen Aktien haben am Mittwoch überwiegend Verluste erlitten. Nachdem die US-Konjunkturindikatoren besser ausgefallen waren als erwartet, konnten sich die Indizes etwas von ihren Tagestiefständen entfernen.

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Der DAX schloß mit einem Minus von 1,1 Prozent bei 4985 Punkten. Stärker nach unten ging es am Neuen Markt. Hier verlor der Nemax-50-Index 2,7 Prozent auf 1189 Zähler. Die Umsätze waren auch heute wieder äußerst dünn. Viele Anleger hätten ihre Bücher bereits geschlossen, das Geschäft erlahme vor Weihnachten, hieß es an der Börse. Außerdem steht am Freitag der sogenannte dreifache Hexensabatt an, dann verfallen Aktien- und Indexoptionen sowie Futurekontrakte.

Technologieaktien haben besonders nachgegeben. Als Grund wurde die Gewinnwarnung des US-Chipherstellers Micron und schlechte Prognosen von Motorola genannt. Die Siemens-Töchter Epcos und Infineon verzeichneten Abschlägen um die drei Prozent.

Was den Halbleiter-Hersteller Infineon angeht, so sind sich die Analysten immer noch uneinig darüber, ob die geplatzte Kooperation mit Toshiba nun gut oder schlecht für das Unternehmen ist. Infineon liegt auf der Liste der weltgrößten Chip-Hersteller auf Platz neun. Insgesamt geht es der Branche alles andere als gut. In diesem Jahr ist der Chip-Umsatz weltweit um ein Drittel geschrumpft.

Auch das Papier von Europas führendem Softwarehaus SAP mußte abgeben. SAP erwägt offenbar, sich über eine Wandelanleihe Kapital zu beschaffen. Es seien Vorbereitungen dazu getroffen worden, die Pläne seien aber derzeit noch nicht konkret, erklärte das Unternehmen am Mittwoch. Gerüchten zufolge soll die Anleihe ein Volumen von bis zu einer Milliarde Euro haben. In Bankenkreisen hieß es dazu, diese Summe wäre nicht überraschend. Gegen Abend ging es für die SAP-Aktie wieder etwas aufwärts, aber es blieb ein Minus von einem Prozent.

Die Telekom verlor zwei Prozent, nachdem das Unternehmen den Wert seines Immobilienbesitzes um weitere 460 Millionen Euro nach unten korrigiert hat. Bereits im Januar hatte die Telekom ihren Immobilienwert um zwei Milliarden Euro niedriger veranschlagt als ursprünglich geschätzt.

Einer der wenigen Standardwerte, die nicht im Minus schlossen, war das Papier der Münchner Rückversicherung. Das Unternehmen will stärker mit der HypoVereinsbank zusammenarbeiten und erhofft sich davon Zusatznutzen in Millionenhöhe.

Am Rentenmarkt stieg der Bund-Future um 0,2 Prozent auf 108,35 Punkte. Der Rentenmarkt-Index REX verbesserte sich um 0,19 Prozent auf 113,83 Stellen. Die Bundesbank stellte die Umlaufrendite am Mittag bei 4,58 Prozent fest, fünf Basispunkte unter dem Vortag.

Die Schlußkurse der 30 Standardwerte (in Euro, ohne Gewähr):

Wertpapier Kurs Veränderung

Adidas-Salomon 80,40 0,29

Allianz 254,66 -2,14

BASF 41,02 -0,66

Bayer 34,57 -0,71

Bay. HypoVereinsbank 33,00 -0,25

BMW 38,05 -0,20

Commerzbank 16,99 -0,34

DaimlerChrysler 44,78 -0,73

Degussa 28,00 -0,82

Deutsche Bank 75,55 -0,75

Deutsche Post 14,69 -0,46

Deutsche Telekom 19,02 -0,37

E.ON 54,84 0,03

Epcos 56,00 -1,65

Fresenius Medical Care 68,91 -0,39

Henkel 61,92 -0,88

Infineon Technologies 23,40 -0,78

Linde 45,04 -0,96

Lufthansa 14,64 -0,36

MAN 22,30 -0,69

Metro 39,24 0,09

MLP 81,33 -1,87

Münchener Rück 291,21 3,31

Preussag 27,41 -0,44

RWE 41,05 0,29

SAP 147,70 -2,01

Schering 57,51 -1,01

Siemens 70,42 -0,83

ThyssenKrupp 16,29 -0,19

VW 49,51 -0,84

Die Devisenkurse (in Euro und in DM, auf Basis der EZB-Referenzkurse):

US-Dollar 1,1132 Euro oder 2,1773 DM

Brit. Pfund 1,6137 Euro oder 3,1561 DM

Schw. Franken 0,6787 Euro oder 1,3274 DM

100 Japan Yen 0,8720 Euro oder 1,7055 DM

Kan. Dollar 0,7058 Euro oder 1,3804 DM

Das 1. Gold Fixing London: 278,90 Dollar, entsprechend einem Plus von 0,05 Dollar.