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Deutsche Aktien trotz enttäuschender US-Konjunkturdaten freundlich

Andreas Becker14. März 2002

Als am Nachmittag enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA bekannt wurden, begaben sich die deutschen Aktien vorübergehend auf Talfahrt. Gegen Abend erholten sich DAX und Nemax jedoch wieder und schlossen im Plus.

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Chemiekonzern BASF: Schlechte Geschäftszahlen, steigender Aktienkurs

Die Lagerbestände amerikanischer Industrie- und Handelsunternehmen sind im Januar leicht gestiegen, obwohl Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten.

Doch nicht zuletzt aufgrund positiver Signale von der Wall Street gewann der Handel in Frankfurt gegen Abend wieder an Schwung. Der Deutsche Aktienindex DAX beendete den Tag mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 5277 Punkten. Auch am Neuen Markt schloß der Leitindex im Plus: Der Nemax-50-Index gewann 0,3 Prozent auf 1012 Zähler.

Besondere Aufmerksamkeit galt auch am Donnerstag wieder den Chemietiteln. Einen Tag nach der Präsentation von Geschäftszahlen konnte die Bayer-Aktie erneut davon profitieren, dass die Zahlen zwar nicht gut, aber besser als erwartet ausgefallen waren. Das Papier gewann fast zwei Prozent.

Am Donnerstag folgte BASF mit Jahreszahlen. Auch hier gab es einen deutlichen Umsatzrückgang und einen drastischen Einbruch beim Betriebsergebnis. Für 2002 stellt sich das Unternehmen auf ein schwieriges Jahr ein. Angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten wollte BASF-Chef Jürgen Strube auch keine Gewinnprognose abgeben. An der Börse zeigte man sich wohlwollend: BASF gewann ein Prozent.

In der nächsten Woche gibt es dann noch Zahlen vom Spezialchemie-Konzern Degussa. Heute profitierte die Aktie von positiven Analystenkommentaren und schloß mit rund einem Prozent im Plus.

Größter Gewinner waren die Papiere von MLP, die um rund drei Prozent stiegen. Als möglichen Grund nannten Händler die Ankündigung des Finanzdienstleisters, den Streubesitz seiner Aktien durch ein Aktienprogramm für Mitarbeiter zu erhöhen. In Zukunft soll dem Streubesitz einer Aktie bei ihrer Gewichtung im DAX eine größere Bedeutung zukommen. MLP könnte somit ein höheres Gewicht im DAX erhalten, sagte ein Händler. Ein anderer Händler nannte einen weiteren möglichen Grund für den Kursgewinn. Das Aktientauschprogramm deute auf eine Kapitalerhöhung hin, um die Minderheitsbeteiligungen an Tochtergesellschaften aufzustocken.

Umgekehrt war die Begründung, mit der Händler den Verlust der E.ON Aktie von einem Prozent zu erklären suchten. Im vergangenen November hatte E.ON nach eigenen Angaben fast 80 Millionen eigene Aktien zurückgekauft. Jetzt droht der Aktie, dass ihr Gewicht im DAX von jetzt rund sechs auf nur noch knapp fünf Prozent reduziert wird. Aktienfonds, die genau den DAX abbilden, müßten E.ON dann verstärkt verkaufen.

Der Rentenmarkt zeigte sich leichter. Der Bund-Future verlor 0,17 Prozent auf 105,04 Punkte. Der Rentenmarktindex REX legte 0,01 Prozent auf 112,62 Zähler zu. Die Bundesbank stellte die Umlaufrendite mit 5,05 Prozent fest, einen Basispunkt unter dem Vortag.

Die Schlußkurse der 30 DAX-Werte (in Euro, ohne Gewähr):

Wertpapier Kurs Veränderung

Adidas-Salomon 76,81 -0,39
Allianz 271,82 3,02
BASF 46,22 0,42
Bayer 40,05 0,69
Bay. HypoVereinsbank 37,72 -0,18
BMW 44,20 -0,10
Commerzbank 20,60 0,10
DaimlerChrysler 50,95 0,81
Degussa 34,95 0,30
Deutsche Bank 70,92 0,17
Deutsche Post 16,09 0,00
Deutsche Telekom 16,89 0,00
E.ON 57,03 -0,67
Epcos 48,97 0,22
Fresenius Medical Care 63,30 0,51
Henkel 70,13 0,18
Infineon Technologies 25,30 -0,10
Linde 55,79 0,54
Lufthansa 18,28 -0,15
MAN 29,21 0,32
Metro 39,22 -0,09
MLP 72,10 2,05
Münchener Rück 292,11 4,66
Preussag 34,00 -0,20
RWE 41,35 0,14
SAP 166,20 1,70
Schering 67,45 0,31
Siemens 74,15 0,75
ThyssenKrupp 17,69 0,00
VW 57,45 0,16

Die Referenzkurse der EZB für einige Devisen. Ein Euro kostet demnach:

0,8803 US-Dollar
113,25 jap. Yen
0,6209 brit. Pfund