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Bahn erprobt Züge ohne Lokführer

9. Juni 2016

In wenigen Jahren sollen Züge der Deutschen Bahn vollautomatisch fahren. Entsprechende Pilotprojekte gebe es bereits, berichtete Konzernchef Grube.

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ICE der Deutschen Bahn (foto: AP)
Bild: dapd

Schon in etwa fünf bis sieben Jahren soll es soweit sein: Die Deutsche Bahn will auf immer mehr Strecken auf Lokführer ganz verzichten und sich dann auch nicht mehr durch deren Streiks malträtieren lassen. "Ich rechne damit, dass wir 2021, 2022 oder 2023 so weit sind, dass wir in Teilen unseres Netzes vollautomatisch fahren können", sagte Bahnchef Rüdiger Grube der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).

"Das autonome Fahren ist in einem komplexen Schienensystem, in dem schnelle und langsame Personenzüge sowie Güterzüge fahren, schwieriger als bei einer U-Bahn - aber es ist möglich." Der Vorstandsvorsitzende sagte, die ersten Tests liefen bereit, so sei ein Testfeld bei der Erzgebirgsbahn aufgebaut. Angesichts der Digitalisierung müsse man wettbewerbsfähig bleiben, betonte der Konzernchef.

Deutsche Bahn-Chef Rüdiger Grube (foto: reuters)
Bahnchef GrubeBild: Reuters/H. Hanschke

Zudem wolle das Staatsunternehmen die Daten, die sie gewinnt, besser nutzen. Dazu seien der Aufbau einer eigenen Gesellschaft und eine weitreichende Zusammenarbeit mit Start-ups geplant.

Noch Hoffnung für die Nachtzüge

Das geplante Aus bei den Nachtzügen will die Bahn indes doch noch einmal überprüfen. "Unsere Nachtzüge schreiben tiefrote Zahlen. Wir bemühen uns aber, noch in diesem Jahr ein Konzept vorzulegen, mit dem es auch künftig in Deutschland Nachtzugverkehr geben wird", versprach Grube. So erwägt die Bahn schon länger, das verlustreiche Geschäft an die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) abzugeben. Anhänger der sogenannten "City Night Liner" hatten mit einer Unterschriftenaktion gegen die Streichungspläne protestiert.

Grube verteidigte auch die Stellenstreichungen im Güterverkehr. Das Unternehmen müsse "produktiver und flexibler" werden. Bei der Güterbahn DB Cargo droht der Wegfall von 2100 Arbeitsplätzen sowie 215 kleineren der insgesamt 1500 Verladestationen.

SC/jj (dpa,afp)