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Nachbericht D - Türkei

7. Oktober 2011

Auch das vorletzte Gruppenspiel um die EM-Qualifikation hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gewonnen, es war der neunte Pflichtspielerfolg nacheinander. Gegen die Türkei siegte die deutsche Elf mit 3:1.

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Deutschlands Spieler jubeln nach dem Treffer zum 0:2 durch Thomas Müller (2.v.l.). (Foto: Torsten Silz/dapd)
Bild: dapd

"Ihr könnt nach Hause fahren", schallte es durch das gut gefüllte Stadion in Istanbul. Die mitgereisten deutschen Fußballfans feierten lautstark ihr Team, das bereits vorher das Ticket zur Europameisterschaft in Polen und der Ukraine im nächsten Jahr gelöst hatte. Gegen die Türkei ging es jedoch nicht nur um die Ehre: Nach nun neun Siegen in den neun Gruppenspielen hat die Elf von Bundestrainer Joachim Löw weiter die Chance, einen Rekord aufzustellen: Zehn Siege in zehn Qualifikationsspielen hat vorher noch keine deutsche Elf geschafft. "Man nimmt aus jedem Spiel, das man gewinnt, positive Sachen mit", sagte Torwart Manuel Neuer. "Wir haben uns das vorgenommen: zehn Spiele, zehn Siege - das wollen wir gegen Belgien vollmachen." Bundestrainer Joachim Löw lobte: "Erst mal ein großes Kompliment an die Mannschaft. Wir haben vor vollem Haus standgehalten."

Hitzige Stimmung in Istanbul

Denn lautstark waren nicht nur die deutschen Fans – stimmgewaltig und mit gellenden Pfiffen begrüßten die türkischen Fans die deutsche Elf. Nicht im Kader war Real Madrids Spielmacher Mesut Özil – eine Achillessehnenreizung hinderte ihn und bescherte Dortmunds Mario Götze die Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Der Youngstar nutzte die Chance und bewies, dass es um die Zukunft der Nationalmannschaft mehr als gut bestellt ist: Quirlige Tempodribblings, technisch hochklassige Ballannahmen – nur ein Treffer blieb ihm verwehrt. Man merkte: Ab sofort wird um die Plätze im EM-Kader gespielt. Und in vielen Bereichen rücken junge Spieler nach. Sogar Marco Reus von Borussia Mönchengladbach kam zu seinem ersten Länderspiel nach zahlreichen Absagen. Auch der Leverkusener André Schürrle machte nach seiner Einwechslung Druck auf die Stammposition von Lukas Podolski, der über weite Strecken blass blieb.

Deutschlands Torwart Manuel Neuer (M.) pariert einen Ball. (Foto: Torsten Silz/dapd)
Torwart Neuer (M.) zeigte mehrere Glanzparaden und leitete sogar Tore einBild: dapd

Neuer konnte sich mehrfach auszeichnen und leitete sogar zwei Tore ein. Dann ging es schnell über wenige Stationen. Den Torreigen eröffnete Mario Gomez nach einer solchen Aktion: Neuer auf Thomas Müller, Müller auf Gomez und der mit einer feinen Einzelleistung: Mit dem rechten Außenrist nahm er den Ball gekonnt an, täuschte seinen Gegenspieler und zog ab – 1:0 in der 35. Minute. Müller erhöhte in der 66. Minute dann auf 2:0, danach kamen die Türken durch einen Treffer von Hakan Balta (79.) noch einmal heran – in einer Phase, in der das Spiel längst entschieden schien. Schweinsteiger sorgte schließlich per Foulelfmeter (86.) für den überzeugenden 3:1 (1:0)-Endstand. Nächster Gegner der Deutschen ist am Dienstag (11.10.2011) Belgien.

Kampf um Platz zwei noch offen

Durch die Niederlage der Türkei ist der nächste deutsche Gegner nun am Drücker: Denn Belgien siegte mit 4:1 (2:0) über Kasachstan und verdrängte damit die Türkei vom zweiten Platz. Damit haben es die Belgier gegen Deutschland selbst in der Hand, den zweiten Platz zu verteidigen – sie haben einen Punkt Vorsprung und das bessere Torverhältnis. Die Türkei muss gegen Aserbaidschan unbedingt gewinnen.

Außerdem gelang Österreich beim Debüt von Interimstrainer Willibald Ruttensteiner nach zuletzt sechs sieglosen Spielen in der EM-Qualifikation ein 4:1 in Aserbaidschan, das von dem ehemaligen deutschen Bundestrainer Berti Vogts trainiert wird. Österreich hatte nach der gescheiterten EM-Teilnahme den Schweizer Marcel Koller als neuen Nationaltrainer verpflichtet.

England qualifiziert sich

Nach Deutschland, Spanien, Italien und den Niederlanden sind auch Englands Fußballer bei der EM 2012 dabei. Dem Weltmeister von 1966 reichte gegen Montenegro ein 2:2 (2:1)-Unentschieden. Damit ist England in der Gruppe G mit 18 Punkten nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Nur die Sieger der neun Gruppen und der beste Zweitplatzierte qualifizieren sich direkt. Die acht weiteren Zweitplatzierten müssen in die Play-Offs.

Autorin: Olivia Fritz
Redaktion: Calle Kops