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Deutsche Exporte erneut mit Rekord

9. Dezember 2014

Die deutschen Exporte haben ihren Rekordtrend im Oktober trotz eines schwierigen Umfelds fortgesetzt: Zum dritten Mal in diesem Jahr knackten sie in einem Monat die Umsatzmarke von 100 Milliarden Euro.

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Ein Container wird in Hamburg auf einem Terminal im Hafen auf einen LKW geladen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 103,9 Milliarden Euro ins Ausland. Damit wurde der erst im September erreichte Höchstwert um 1,4 Milliarden Euro übertroffen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Die Exporte stiegen dabei um 4,9 Prozent zum Oktober 2013 - trotz Krisen wie in der Ukraine und im Nahen Osten. Die Zahlen unterstreichen, dass die deutsche Wirtschaft weltweit gut aufgestellt ist", sagt Anton Börner, Präsident des Branchenverbandes BGA.

Das gute Abschneiden ist vor allem der starken Nachfrage aus nicht zur Eurozone gehörenden EU-Ländern zu verdanken, wozu Polen und Großbritannien gehören. Die Exporte dorthin nahmen um 7,6 Prozent zu, während die Ausfuhren in den Euro-Raum nur um 1,9 Prozent zulegten. Der Umsatz mit Ländern außerhalb der Europäischen Union wie den USA und China zog um 6,3 Prozent an.

Kalender- und saisonbereinigt sanken die Ausfuhren im Oktober hingegen um 0,5 Prozent zum Vormonat. Ökonomen hatten sogar einen Rückgang von 1,5 Prozent erwartet. Die Importe schrumpften um 3,1 Prozent zum Vormonat. Der Außenhandelsüberschuss - die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren - lag bereinigt bei 20,6 Milliarden Euro.

Von Januar bis Oktober zogen die Exporte um 3,6 Prozent auf 950 Milliarden Euro an. Der Branchenverband BGA erwartet im Gesamtjahr ein Plus von drei Prozent, 2015 soll dann ein Wachstum von vier Prozent folgen.

Zeichen der Erholung

Carsten Brzeski von der ING DiBa sieht in den Oktoberzahlen einen weiteren Beleg für die Erholung Deutschlands: "Die Außenhandelsdaten liefern einen erneuten Hinweis darauf, dass die größte Volkswirtschaft der Eurozone zu Beginn des vierten Quartals an Schwung gewonnen hat." Ein schwächerer Euro sei das Beste, was sowohl Deutschland als auch der Eurozone passieren könne.

Für Christian Schulz von der Berenberg Bank sind die schwachen Importe einerseits ein Zeichen der heimischen Nachfrageschwäche, andererseits aber eine Folge des Ölpreisrutsches. "Deutschland profitiert als großer Importeur sehr von den niedrigen Preisen, weil sie Unternehmen und Verbraucher entlasten. Das wird eine große Stütze im kommenden Jahr", sagt Schulz.

BGA-Präsident Anton Börner mahnt die Politik, den Erfolg der Exporteure nicht zu gefährden. "Nach den bisherigen Weichenstellungen der Großen Koalition in der Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik, deren Auswirkungen noch gar nicht im vollen Umfang absehbar sind, dürfen den Unternehmen keine weiteren Mühlsteine um den Hals gelegt werden", fördert Börner.

zdh/wen (rtr, dpa)