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Deutsche Exporteure bleiben zuversichtlich

26. Mai 2017

Gerade erst hat sich US-Präsident Trump einmal mehr über zu viel deutsche Exporte beschwert, da gibt es neue Zahlen: Laut dem Münchner ifo-Institut werden die Exporte wohl weiter steigen.

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Deutschland Autos Export
Bild: picture-alliance/dpa/I. Wagner

Deutschlands Exporteure sind derzeit so zuversichtlich wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Das zeigt eine Erhebung des Münchener Wirtschaftsforschungsinsitut ifo. Dessen Index für die Geschäftsaussichten der Betriebe stieg im Mai auf den höchsten Stand seit Januar 2014, wie die Forscher am Freitag mitteilten.

"Die deutschen Exporte sind weiter auf Wachstumskurs", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Unterm Strich peilten fast alle Branchen einen Anstieg ihrer Ausfuhren an. "Der größte Optimismus zeigt sich bei den Unternehmen der Bekleidungsindustrie."

Auch im Maschinenbau rechneten die Firmen mit deutlich mehr Aufträgen aus dem Ausland. Der Index stieg dort auf den höchsten Wert seit Februar 2011. In der Elektrobranche hingegen habe es einen Dämpfer auf hohem Niveau gegeben.

Die Stimmung unter den Führungskräften der deutschen Wirtschaft hatte sich im Mai überraschend deutlich aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung, wie die Ifo-Umfrage unter rund 7000 Managern jüngst signalisierte.

Trumps Klage

US-Präsident Donald Trump hatte sich am Donnerstag (25.05.2017) bei einem Treffen mit Vertretern der Europäischen Union erneut über die deutschen Handelsüberschuss beschwert, der seiner Meinung nach viel zu hoch ist.

"Die Deutschen sind böse, sehr böse", zitierte "Spiegel Online" den Präsidenten unter Berufung auf Teilnehmerkreise. "Schauen Sie sich die Millionen Autos an, die sie in den USA verkaufen. Fürchterlich."

Die USA ziehen in der Handelsbilanz mit Deutschland klar den Kürzeren - ein Umstand, der von Trump und seinen Beratern immer wieder angeprangert wird. Die USA sind der wichtigste Abnehmer von Produkten made in Germany. Besonders gefragt sind vor allem deutsche Autos, Maschinen und Produkte der Pharmaindustrie.

Im vergangenen Jahr hatten die USA im Warenhandel mit Deutschland ein Defizit von rund 65 Milliarden US-Dollar. Die Einkäufe aus Deutschland (114 Milliarden Dollar) überstiegen die Verkäufe von US-Produkten nach Deutschland (49 Milliarden Dollar) deutlich.

Trump äußert seine Klage nicht zum ersten Mal. Auch Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben die Überschüsse der Deutschen zuletzt kritisiert.

bea/hb (dpa, afp, US Census Bureau)