1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutsche Gruppengegner stehen fest

4. Dezember 2009

Mit Australien, Ghana und Serbien bekommt es die deutsche Elf bei der WM mit sehr unterschiedlichen Gegnern zu tun. Die bunte Auslosungsshow in Kapstadt gab einen Vorgeschmack und brachte interessante Partien.

https://p.dw.com/p/KqaR
Jogi Löw und Oliver Bierhoff(Foto: dpa)
Glückslos oder schwer?Bild: picture alliance / dpa

Farbenfroh ging es zu, als das Gastgeberland Südafrika die Gruppenauslosung in Kapstadt eröffnete und einen Vorgeschmack auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 gab. Der als "weißer Zulu" am Kap gefeierte Musiker Johnny Clegg eröffnete mit einer Tanzgruppe den bunten musikalischen Reigen, der zu prächtigen Videobildern der atemberaubend schönen Landschaft Südafrikas auf den Abend einstimmte. Emotionaler Höhepunkt der Show vor der eigentlichen Auslosung war der Auftritt von Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela, der in einer Video-Grußbotschaft zugeschaltet war. "Fußball hat in Afrika einen ganz besonderen Platz im Herzen der Menschen", sagte der 91-Jährige. "Wir fühlen uns geehrt und ehrfürchtig, dass Südafrika diese einzigartige Ehre zuteilgeworden ist, Gastgeber zu sein."

Deutschland in Gruppe D

Charlize Theron (Foto: dpa)
Charlize Theron führte durch das ProgrammBild: picture alliance / dpa

Nach dem einleitenden Showprogramm wurde es dann ernst: FIFA-Generalsekretät Jerome Valcke erläuterte das komplizierte Prozedere der Auslosung, danach wurden zunächst die Köpfe der einzelnen Gruppen bestimmt. Dass Gastgeber Südafrika in Gruppe A spielen wird, stand bereits vorher fest. Die deutsche Mannschaft kam in Gruppe D, wodurch sich automatisch die Spielorte für die Vorrunde ergaben. Die DFB-Elf wird in Durban, Port Elizabeth und Johannesburg antreten müssen. Beim Ziehen der deutschen Gegner bewiesen die Ziehungspaten, darunter David Beckham und der Marathonläufer Haile Gebrselassie, ein gutes Händchen.

Als erster Gruppengegner wurde der DFB-Elf Australien zugelost, ein Team, das man vom Confed-Cup 2005 in Deutschland kennt. Damals siegten die Deutschen glücklich mit 4:3. Aus dem zweiten Lostopf erhielt die Mannschaft von Joachim Löw, der die Auslosung gemeinsam mit Co-Trainer Hansi Flick und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff vefolgte, mit Ghana einen Gegner vom schwarzen Kontinent. Komplettiert wurde die deutsche Gruppe durch Serbien, eine junge, unberechenbare Mannschaft. Damit kommt es in Südafrika möglicherweise zum Wiedersehen mit den aus der Bundesliga bekannten Spielern Marko Pantelic, Neven Subotic und Gojko Kacar. Im Mai 2008 hatte die deutsche Elf ein Freundschaftspiel mit 2:1 gegen die Serben gewonnen. Sollte Deutschland das Achtelfinale erreichen, wären Slowenien, die USA, Algerien oder aber Erzrivale England die möglichen Gegner.

Verhaltene Freude beim Bundestrainer

Joachim Löw, Hansi Flick und Oliver Bierhoff auf dem roten Teppich (Foto: AP)
Gespannte ErwartungBild: picture alliance / dpa

Joachim Löw zeigte sich nach der Auslosung zufrieden aber zurückhaltend. "Bei der WM 2006 sind die Ghanaer erst gegen Brasilien ausgeschieden", sagte er. "Sie haben eine ganze Reihe von Klassespielern." Auch zu Serbien fielen dem Bundestrainer ein paar bekannte Namen ein. "Nemanja Vidic von Manchester United und Dejan Stankovic haben Top-Niveau."

Nationalmanschafts-Manager Oliver Bierhoff war ebenfalls nicht unglücklich: "Frankreich oder die Elfenbeinküste wären schwerere Gegner gewesen", meinte er, warnte aber gleichzeitig: "Serbien, Australien und Ghana, das sind kampfstarke Teams, die ihre Qualifikationsgruppen souverän gewonnen haben. Es gab schon einfachere Vorrundengruppen für Deutschland." DFB-Sportdirektor Matthias Sammer hob warnend den Zeigefinger und sagte: "Liechtenstein und Luxemburg sind nicht dabei. Ich glaube, Australien, Serbien und Ghana sind Gegner, die man mit Respekt erwarten muss."

Favorit Deutschland?

Direkt nach der Auslosung wurde die deutsche Mannschaft von den Trainern der Vorrundengegner in die Rolle des Gejagten geschoben. "Es wird nicht einfach", meinte Australiens niederländischer Trainer Pim Verbeek. "Aber das erste Spiel gegen Deutschland, da freue ich mich drauf." Auch Serbiens Nationaltrainer Radomir Antic war zufrieden: "Deutschland ist der Favorit, aber ich habe großes Vertrauen in meine Mannschaft. Vier, fünf meiner Spieler spielen in der Bundesliga, deshalb kennen wir den deutschen Fußball sehr gut", sagte er. "Es ist eine sehr interessante Gruppe, weil vier verschiedene Fußball-Kulturen aufeinandertreffen."

Spannende Spiele

David Beckham und Charlize Theron (Foto: dpa)
Schöne Spiele, schöne Menschen - Beckham und TheronBild: picture alliance / dpa

Das WM-Auftaktmatch am 11. Juni 2010 werden Südafrika und Mexiko bestreiten. Der Gastgeber bekommt es außerdem mit Uruguay und Frankreich zu tun. Eine schwere Gruppe hat Rekordweltmeister Brasilien erwischt: Elfenbeinküste, Portugal und Nordkorea heißen die Gegner.

Eher keine Sorgen übers Weiterkommen muss sich Titelverteidiger Italien machen. Mit Neuseeland, der Slowakei und Paraguay stehen den Italienern mindestens zwei vermeintlich leichtere Gegner im Weg. Mit lösbaren Aufgaben sehen sich auch die beiden deutschen Trainer ausländischer Nationalteams konfrontiert. Ottmar Hitzfelds Schweizer treffen in Gruppe H auf Spanien, Honduras und Chile. Otto Rehhagel und seine Griechen spielen mit Argentinien, Nigeria und Südkorea in Gruppe B.

Autor: Andreas Ziemons
Redaktion: Stefan Nestler