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Niederlage für deutsche Handballer

19. Januar 2010

Mit einer Niederlage ist die deutsche Handball-Nationalmannschaft in die Europameisterschaft in Österreich gestartet. Gegen Polen vergab die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand im Angriff zu viele Chancen.

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Lars Kaufmann wirft den Ball über einen polnischen Gegenspieler Richtung Tor. Foto: AP
Zu oft vorbeigeworfenBild: AP
Bundestrainer Brand blickt auf die Anzeigetafel. Foto: dpa/picture-alliance
Bundestrainer Brand war sauer auf die AngreiferBild: picture-alliance/ dpa

"Die Polen haben verdient gewonnen", sagte Heiner Brand nach der 25:27 (8:12)-Niederlage in Innsbruck gegen den WM-Dritten Polen. "In puncto Cleverness und Geduld hat es bei uns gefehlt." Vor allem in der ersten Halbzeit ließen die Angreifer viel zu viele Torchancen ungenutzt - zum Ärger des Bundestrainers: "Mit ein bisschen Disziplin hätten wir mit einem Unentschieden in die Halbzeit gehen können. So sind wir immer einem Rückstand hinterhergelaufen." Wenige Minuten vor dem Pausenpfiff hatte es noch 8:8 gestanden. Dann kassierte das deutsche Team vier Gegentreffer in Serie.

Im zweiten Durchgang steigerte sich die Mannschaft, verkürzte immer wieder, doch die routiniert aufspielenden Polen ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen. "Wir haben es nie geschafft, das Spiel wirklich unter Kontrolle zu kriegen", räumte Kapitän Michael Kraus ein. Bester Werfer in einer nervösen deutschen Mannschaft war Lars Kaufmann, der siebenmal traf. Ganz unzufrieden war Bundestrainer Brand trotz der Auftaktniederlage nicht: "Die kämpferische Leistung hat hundertprozentig gestimmt." Für Stefan Schröder ist die EM bereits vorbei. Der Rechtsaußen verletzte sich am Ohr und musste operiert werden. Für Schröder wurde Christian Schöne nachnominiert.

Michael Müller wird von einem polnischen Gegenspieler gestoppt. Foto: AP
Wie hier Michael Müller liefen sich die deutschen Spieler häufig in der polnischen Abwehr fest.Bild: AP

Weitere schwere Gegner

Viel Zeit, die Niederlage aufzuarbeiten, hat die deutsche Mannschaft nicht. Bereits an diesem Mittwoch (20.1.2010) trifft sie auf Slowenien, den Endspielgegner von 2004, als Deutschland zuletzt den Europameister-Titel holte. Trainiert wird das Team von einem alten Bekannten. Zvonimir Serdarusic hat als Meistermacher den THW Kiel lange Zeit erfolgreich betreut und gibt in Österreich sein Debüt als Nationalcoach. Die Slowenen gewannen ihr Auftaktspiel gegen Rekord-Europameister Schweden 27:25 (7:13). Die Skandinavier, die bereits viermal den EM-Titel holten, sind am Freitag (22.1.2010) der letzte Vorrundengegner der deutschen Mannschaft. Auch wenn die Schweden in den letzten Jahren den Anschluss zur absoluten Spitze verpasst haben, gilt das neuformierte Team inzwischen wieder als ernstzunehmender Gegner. Für den Umbruch sorgten auch zwei Stars aus der deutschen Bundesliga. Der Kieler Kim Andersson steht ebenso für die Zukunft der "Tre Kroner" wie der Flensburger Oscar Carlen.

Die EM-Favoriten

Das dänische Team feiert den EM-Titel 2008 (Foto: dpa)
Titelverteidiger DänemarkBild: picture-alliance/dpa

Vielleicht kommt der neue Europameister ja aus der deutschen Gruppe. Als Topfavoriten auf den Titel aber gelten andere. Allen voran Olympiasieger und Weltmeister Frankreich, aber auch Kroatien und Titelverteidiger Dänemark sind weitere aussichtsreiche Kandidaten. Die Franzosen schwächelten jedoch zum Turnierauftakt und kamen gegen Ungarn nicht über 29:29 (16:16) hinaus. Kroatien mühte sich zu einem 25:23 (11:10)-Erfolg gegen Norwegen. Dänemark gewann gegen Gastgeber Österreich 33:29 (17:15).

Die besten drei Teams der vier Vorrundengruppen qualifizieren sich für die Hauptrunde, die in zwei Sechsergruppen gespielt wird. Die jeweils beiden Gruppenbesten ziehen dann ins Halbfinale ein.

Autor: Stefan Nestler/Joachim Falkenhagen (sid/dpa)
Redaktion: Wolfgang van Kann