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Industrieproduktion steigt kräftig

Jutta Wasserrab5. September 2014

Gestern die gute Auftragslage der Industrie, heute ein kräftiges Plus in der Industrieproduktion - die guten Meldungen kommen zurück und die Chance steigt, dass die befürchtete Rezession ausbleibt.

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Windkraftgetriebe aus Sachsen
Bild: imago/Rainer Weisflog

Überraschend haben die deutschen Unternehmen ihre Produktion im Juli so kräftig gesteigert wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Industrie, Baubranche und Energie-Erzeuger zusammen erhöhten ihren Ausstoß um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mitteilte.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet nach einem schwachen Wachstum von 0,4 Prozent im Juni.

Vor allem die Hersteller von Investitionsgütern wie Maschinen und Anlagen konnten zulegen und meldeten mit fünf Prozent das größte Plus. Die Industrie brachte es immerhin auf eine Steigerung von 2,6 Prozent. Lediglich die Energieversorger drückten aufs gute Ergebnis: Sie drosselten ihre Produktion um 3,7 Prozent.

Eine Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer…

"Dem produzierenden Gewerbe gelang ein ermutigender Start in das dritte Quartal", erklärte das Ministerium. Zwar sei das Ergebnis begünstigt worden, weil viele Betriebe aufgrund der späten Sommerferien im Monat Juli noch produziert hätten und die Werksferien erst auf den August fielen. Es bestärke jedoch auch die Einschätzung, dass sich die positive Entwicklung fortsetze, soweit es die geopolitischen Rahmenbedingungen - sprich die ungelösten internationalen Krisen - zuließen.

Eben diese Unsicherheiten und die aufgebaute Lagerhaltung im zweiten Quartal könnten der deutschen Wirtschaft noch zum Verhängnis werden, mahnt Carsten Brzeski. "Ein guter Monat macht noch kein starkes Quartal", so der Chef-Volkswirt der ING-DiBa-Bank, "dennoch deuten die Industriedaten darauf hin, dass der Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im zweiten Quartal nur ein Ausrutscher war und nicht der Beginn eines Abschwungs."

Und auch in Zukunft könnte es für das produzierende Gewerbe gut aussehen, denn im Juli waren bereits die Industrieaufträge mit 4,6 Prozent so deutlich gestiegen wie seit gut einem Jahr nicht mehr. Damit steigen die Chancen, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal wieder wächst und einer Rezession entgeht.

Im zweiten Quartal diesen Jahres war das Wirtschaftswachstum überraschend geschrumpft. Von einer Rezession spricht man, wenn dies zwei Quartale in Folge passiert.

jw/gmf (dpa, rtrd)