Deutsche Klubs gegen Real Madrid
Der FC Bayern muss sich mal wieder Real Madrid geschlagen geben. Schon oft standen sich deutsche Vereine und Spaniens Rekordmeister gegenüber. Einige Partien waren legendär, viele torreich und alle etwas Besonderes.
Folgenschwerer Fehltritt
Es ist nie gut, wenn Fußballspieler zwei Gedanken gleichzeitig haben, das beweist auch Bayern-Torwart Sven Ulreich im Halbfinal-Rückspiel der Champions League. Bei einem Rückpass will er den Ball in die Hand nehmen, entscheidet sich dann um und tritt ein Luftloch. Benzema schiebt den Ball ins Tor. Am Ende ist es das eine Gegentor zuviel, das den FCB die Chance aufs Finale kostet.
Fünffacher Ronaldo und Schiedsrichterfrust
Fast genau vor einem Jahr scheitern die Bayern im Viertelfinale an Real Madrid und vor allem an Cristiano Ronaldo. Fünf (!) Tore erzielt der Portugiese in Hin- und Rückspiel und sichert den "Königlichen“ damit den Einzug ins Halbfinale. Für großen Frust bei den Bayern sorgt Schiedsrichter Viktor Kassai, der im entscheidenden Rückspiel zwei Abseitspositionen bei den Toren von Ronaldo übersieht.
Schweinsteiger behält die Nerven
2012 geht es im Halbfinale der Königsklasse bis ins Elfmeterschießen. Nachdem im Estadio Bernabeu fünf der ersten acht Elfmeter nicht den Weg ins Tor finden, tritt Bayern-Kapitän Schweinsteiger an und trifft zum entscheidenden 3:1. Erleichterung, Jubel, Finaleinzug, das einige Wochen später gegen Chelsea aber verloren geht - im Elfmeterschießen.
Anelka fast im Alleingang
Eine bittere Niederlage gibt es zwölf Jahre zuvor, ebenfalls im Halbfinale: Die Bayern wollen nach dem verlorenen Endspiel gegen ManUnited in der Saison zuvor endlich den "Henkelpott" gewinnen. Doch Real setzt diesen Träumen ein Ende - in Person von Nicholas Anelka, der bereits beim 2:0-Heimsieg für Real trifft und dessen Auswärtstor beim 1:2 im Rückspiel den Ausschlag zugunsten der Spanier gibt.
Die Rache des Jens Jeremies
Neben Anelka trägt sich im Mai 2000 auch Jens Jeremies in die Torschützenliste ein. Dem Mittelfeldspieler unterläuft in Madrid ein Eigentor. Ein Jahr später revanchiert er sich: Erneut heißt es im Halbfinale Bayern gegen Real. Im Rückspiel erzielt Jeremies (l.) beim 2:1-Sieg den entscheidenden Treffer. Die Bayern kommen ins Finale und gewinnen anschließend gegen Valencia die Champions League.
Der Torfall von Madrid
Am 1. April 1998 fällt das erste Tor bereits vor dem Anpfiff des Halbfinal-Hinspiels in der Champions League zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund. Spanische Fans klettern auf den Zaun und bringen diesen samt des daran festgebundenen Tores zum Einsturz. Es dauert peinlich lange, bis ein Ersatztor zur Hand ist. Mit 76-minütiger Verspätung geht es los - der BVB verliert mit 0:2.
Vierfacher Lewandowski
Sportlich besser läuft es für die Borussia im April 2013: Im heimischen Stadion fällt kein Tor um, dafür fallen die Tore wie am Fließband. Mit 4:1 besiegt der BVB die "Königlichen" im Halbfinal-Hinspiel der Champions League und jedes Mal heißt der Torschütze Robert Lewandowski. Zwar wird es im Rückspiel noch einmal knapp, weil Real 2:0 gewinnt, aber Dortmund zieht ins Endspiel ein.
Böses Blut im Bernabeu
Ein denkwürdiges Duell zwischen Bayern und Real findet 1987 statt: Klaus Augenthaler (2.v.l.) unterläuft erst ein Eigentor, dann fliegt er früh mit Rot vom Platz. Außerdem fliegen noch ganz andere Sachen: Unter anderem eine Eisenstange und ein Klappmesser, die Bayern-Keeper Jean-Marie Pfaff nur knapp verfehlen. Bayern verliert mit 0:1, kommt aber dank des 4:1-Sieges im Hinspiel weiter ins Finale.
Bomber Müller haut zurück
Das erste Kräftemessen im Europapokal entscheidet Gerd Müller (l.) für die Bayern. 1976 erzielt er im Halbfinal-Rückspiel des Landesmeister-Cups beide Tore zum 2:0-Sieg. Vielleicht eine Retourkutsche auf das, was nach dem Abpfiff beim 1:1 im Hinspiel Madrid passiert. Ein Real-Fan rennt auf den Platz und traktiert Müller und den Schiedsrichter mit Faustschlägen
Zidanes Sonntagsschuss
Eigentlich wartet beim Champions-League-Finale 2002 zwischen Madrid und Leverkusen alles auf den Pausenpfiff. Dann aber wird Zinedine Zidane am Strafraum halbhoch angespielt und der Franzose drischt den Ball zum 2:1-Endstand in die Maschen. Die Leverkusener versuchen nach der Pause alles, schauen aber letztlich in die Röhre - auch in der Meisterschaft und im DFB-Pokal wird die "Werkself" Zweiter.
Eine ganz eigene Sicht
Fast nur bittere Erfahrungen macht Mönchengladbach mit Real. Im März 1976 scheidet die "Fohlenelf" gegen die Madrilenen im Viertelfinale des Landesmeister-Wettbewerbs aus. Nach einem 2:2-Heimremis im Hinspiel ist beim Rückspiel in Madrid der niederländische Schiedsrichter Leo van der Kroft (r.) entscheidend. Er gibt zwei reguläre Tore der Borussia nicht - das Spiel endet 1:1. Gladbach ist draußen.
Fünf Tore reichen nicht
1985 gelingt der Borussia, die damals nur noch wenig mit der "Fohlenelf" der 70er Jahre zu tun hat, im Achtelfinale des UEFA-Cups zunächst ein unerwarteter 5:1-Heimerfolg. Doch die Hoffnung auf die Sensation stirbt für Trainer Jupp Heynckes und sein Team im Bernabeu. Mit 4:0 setzen sich die "Königlichen" durch und marschieren anschließend bis ins Finale durch.
Zu große Bürde
Dort trifft Real erneut auf einen Bundesligisten: den 1. FC Köln. Die Kölner haben im Final-Rückspiel vor heimischer Kulisse alles im Griff und gewinnen mit 2:0. Allerdings ist es da schon zu spät, um noch ernsthaft vom ersten europäischen Titel zu träumen. Im Hinspiel gibt der FC eine 1:0-Führung aus der Hand und wird mit 1:5 regelrecht überrollt. Der Heimsieg im Rückspiel ist nur noch Kosmetik.
Der Betzenberg funkelt
Nach einer 1:3-Hinspielpleite in Madrid ist die Lage für den 1. FC Kaiserslautern im UEFA-Cup-Viertelfinale von 1982 nicht rosig. Doch im Rückspiel auf dem "Betze" gelingt Friedhelm Funkel ein früher Doppelschlag. Nach 14 Minuten steht es 2:0. Nach der Pause geht der Torreigen weiter - am Ende gewinnt der FCK mit 5:0 und schickt Camacho, Stielike (3.v.l.) und Co. beschämt nach Hause.
Zwei Nummern zu groß
Keine Chance hat Eintracht Frankfurt 1960 im Finale des Europapokals der Landesmeister. Zwar erzielen die Frankfurter vor 128.000 Zuschauer im Glasgower Hampden Park drei Treffer, doch Real macht sieben. Dreimal di Stefano, viermal Puskas - dagegen ist kein deutsches Kraut gewachsen. Die Partie gilt noch heute als eines der besten Spiele aller Zeiten.