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Deutsche Sprinter in Topform

2. August 2013

Bei der Generalprobe zur Leichtathletik-WM in Moskau überragen die Sprinter Verena Sailer, Martin Keller und Julian Reus sowie Weitspringerin Sosthene Moguenara. Sie verpassen nur knapp die deutschen Rekorde.

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Verena Sailer sprintet 100 Meter (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Gut eine Woche vor Beginn der Leichtathletik-WM in Moskau zeigten gleich mehrere deutsche Leichtathleten Topform und erzielten persönliche Bestzeiten. Bei 38 Grad im Schatten und leichtem Rückenwind auf der bekannt schnellen Laufbahn im badischen Weinheim, lief Ex-Europameisterin Verena Sailer die 100 Meter in 11,02 Sekunden, zwei Hundertstel schneller als je zuvor. Sie ist somit die schnellste Deutsche seit Katrin Krabbe, der 1991ihre Bestzeit von 10,89 Sekunden gelungen war.

"Ganz überrascht bin ich nicht. Bin absolut froh über diese Zeit und mir bewusst, dass ich gut drauf bin. Ich bleibe aber so entspannt wie vorher. Ziel für Moskau ist das Halbfinale“, sagte Sailer realistisch. Auch die Topleistung von Weinheim hätte noch nicht einmal für die Finalteilnahme bei den vergangenen Olympischen Spielen gereicht. In London scheiterte die Mannheimerin im Halbfinale mit der Zeit von 11,15 Sekunden.

Rasenden Männer

Ähnlich ist die Konstellation bei den Männern. Martin Keller sprintete die 100 Meter in Weinheim in 10,07 Sekunden und verpasste den deutschen Rekord von Frank Emmelmann von 1985 um nur eine Hundertstelsekunde. "Ich wollte einen raushauen und wusste, dass ich 10,10 drauf habe. 10,05 und damit der Rekord wären mir aber noch lieber gewesen", so Keller. Der Leipziger hatte im Mai in Florida sogar 9,99 Sekunden geschafft – allerdings bei zu starkem Rückenwind. In Kellers Sog verbesserte auch Julian Reus seine neue Bestmarke auf 10,08 Sekunden.

Die hochklassige Leistung auf nationaler Ebene wird aber höchstwahrscheinlich bei der WM in Moskau kaum Bedeutung haben. Und dies trotz der Dopingfälle der drei schnellsten 100-Meter-Läufer des Jahres: der zweitschnellste Sprinter der Geschichte, Tyson Gay aus den USA sowie die Jamaikaner Asafa Powell und Nesta Carter. In London wären die beiden Deutschen auch mit ihren Zeiten von Weinheim chancenlos im Kampf um den Finaleinzug gewesen.

Aber Medaillenlos müssen sie in Moskau dennoch nicht bleiben, denn in der Staffel steht das deutsche Quartett mit Reus, Keller, Lucas Jakubczik und Sven Knipphals mit 38,12 Sekunden momentan auf dem dritten Platz auf der Weltrangliste.

Für einen Medaille in Moskau hat sich auch Weitspringerin Sosthene Moguenara beworben. Die im Tschad geborene Moguenara sprang 7,04 Meter und steigerte ihre persönliche Bestleistung gleich um 16 Zentimeter. 2013 sprang bislang nur Olympiasiegerin Brittney Reese (USA/7,27 m) weiter. "Ich habe immer gehofft, dass ich irgendwann mal die sieben Meter knacken kann. Dass das dieses Jahr schon klappt, hätte ich nie gedacht", sagte die 23-Jährige. Mit den 7,04 Metern hätte Moguenara in London die Bronzemedaille gewonnen. Damals sprang sie nur 6,23 Meter und landete auf Platz 21.

pv (sid, dpa)