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Deutsche Welle in Afghanistan künftig auch über UKW und Mittelwelle

25. März 2003

Intendant des Afghanischen Rundfunks zu Gast im Funkhaus - "Die Amerikaner können es sich gar nicht leisten, Afghanistan weniger Beachtung zu schenken"

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Die Deutsche Welle kann ihre Hörfunkprogramme in Dari und Paschtu künftig auch über UKW- und Mittelwellenfrequenzen des Afghanischen Rundfunks landesweit in Afghanistan verbreiten. "Die Erlaubnis dazu ist bereits erteilt worden." Das sagte der Intendant von Radio Television Afghanistan (RTA), Mohammad Eshaq, bei seinem heutigen Besuch im Kölner Funkhaus der Deutschen Welle. "Damit werden wir sowohl in der Hauptstadt Kabul als auch landesweit die Hörbarkeit unserer Programme wesentlich verbessern", sagte DW-Intendant Erik Bettermann.

Bettermann und Eshaq stellten bei dem Treffen die gute Zusammenarbeit beider Sender heraus. "Wir haben in Afghanistan eine enorme Reputation. Seit mehr als 30 Jahren sendet DW-RADIO in Dari und Paschtu. Der Bekanntheitsgrad liegt bei 80 Prozent", sagte der DW-Intendant. "Um beim Aufbau der Medien im Lande zu helfen, produziert außerdem DW-TV seit August 2002 Nachrichten aus aller Welt und weitere Programme in Dari und Paschtu für unseren Partner in Kabul."
Eshaq betonte die Bedeutung der Fortbildung von afghanischen Rundfunkfachkräften durch das Fortbildungszentrum der Deutschen Welle (DWFZ). "Dies ist lebenswichtig für uns", so der RTA-Intendant, "und wir hoffen, dass dies fortgesetzt wird."

Auswirkungen des Irak-Kriegs auf Afghanistan
Zu möglichen Auswirkungen des Irak-Kriegs auf Afghanistan sagte Eshaq: "Dadurch erhalten die Reste von El Kaida und der Taliban in Afghanistan zwar einen gewissen Auftrieb." Er habe aber nicht die Sorge, dass diese zu einer ernsthaften Bedrohung für die Übergangsregierung werden könnten. "Der Wiederaufbau des Landes, wie im zweiten Petersberg-Abkommen (vom Dezember 2002) vereinbart, ist die beste Garantie gegen ein Wiedererstarken dieser Kräfte", sagte der RTA-Intendant.

Sein Land gerate über den Irak-Krieg auch nicht in Vergessenheit. "Die Amerikaner können es sich gar nicht leisten, Afghanistan weniger Beachtung zu schenken, weil El Kaida und andere dies als Schwäche auslegen würden", sagte Eshaq.
25. März 2003
056/03

Digital-Foto zum Besuch des RTA-Intendanten auf Abruf:
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