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Deutsche IS-Geisel angeblich frei

24. August 2014

Der US-Reporter James Foley hatte keine Chance: Die USA zahlten für ihn nicht das von Extremisten verlangte Lösegeld, Foley wurde enthauptet. Ein in Syrien ebenfalls verschleppter Deutscher hatte offenbar mehr Glück.

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ISI-Kämpfer in Rakka Syrien (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Nach rund einem Jahr Gefangenschaft in Syrien ist ein 27-jähriger Deutscher einem Medienbericht zufolge aus der Geiselhaft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) freigekommen. Der Mann aus Brandenburg soll im Juni für eine "substanzielle Gegenleistung" freigelassen worden sein, wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet.

Das Bundeskriminalamt, der Krisenstab des Auswärtigen Amtes und der Bundesnachrichtendienst seien mehrere Monate mit dem Fall betraut gewesen. Das Auswärtige Amt wollte dies weder bestätigen noch dementieren. "Wir sagen dazu nichts", teilte eine Sprecherin mit. Gegenüber der "Welt am Sonntag" dementierte das Außenamt, eine Lösegeldzahlung in irgendeiner Art geleistet zu haben.

Video per E-Mail an die Familie

Wie die Zeitung berichtete, wurde der Deutsche im Juni 2013 in Syrien von den Extremisten verschleppt. Er habe sehr naiv gehandelt und angeblich den Wunsch verspürt, in dem Bürgerkriegsland als humanitärer Helfer aktiv zu werden, hieß es demnach aus Ermittlerkreisen. Im Frühjahr 2014 erhielt die Familie des Brandenburgers dem Bericht zufolge per E-Mail ein Video, in dem der Verschleppte zu sehen war und eine Lösegeldforderung gestellt wurde. Die Videoaufnahme soll zudem die Hinrichtung einer weiteren Geisel an einem Erdloch zeigen, die der Brandenburger miterlebt habe.

Zuletzt hatte die per Propagandavideo bekanntgemachte Enthauptung von James Foley weltweit für Entsetzen gesorgt. Die IS-Kämpfer hatten Foley als Rache für US-Luftangriffe im Nordirak enthauptet und dazu ein Propagandavideo veröffentlicht. Der Reporter war im November 2012 in Syrien verschwunden.

Zeitung: Foley-Mörder identifiziert

Inzwischen haben britische Geheimdienste den Mörder des US-Journalisten identifiziert. Das meldet die "Sunday Times". Die Zeitung berief sich in ihrem Bericht vom Sonntag auf nicht genannte hohe Regierungsquellen. Nach Angaben der Zeitung soll es sich um einen 23-Jährigen aus London handeln. Einzelheiten seien aber von den Quellen nicht genannt worden. Der Mann habe vor kurzem über Twitter ein Bild von sich verbreitet, auf dem er einen abgetrennten Kopf hochhält, heißt es in dem Bericht.

pg/wa (dpa, afp)