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Kriminalität

Deutscher in Nigeria entführt

16. April 2018

Der Mitarbeiter einer Baufirma war im Norden des Landes mit Polizeischutz unterwegs, als er angegriffen und verschleppt wurde. Ein Polizist wurde getötet. Bei einem weiteren Zwischenfall starben sogar fünf Beamte.

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Nigeria Polizei Straße Straßenansicht
Bild: Imago/Zuma Press

Der Deutsche wurde Polizeiangaben zufolge in der Stadt Kano im gleichnamigen Bundesstaat entführt. Fünf Unbekannte eröffneten demnach das Feuer auf den Wagen des Mannes, in dem Arbeiter zu einer Baustelle gefahren werden sollten. Ein Polizist, der zur Sicherheit der Gruppe abgestellt war, sei getötet worden.

Ein Korrespondent der Deutschen Welle bestätigte die Entführung. Das Auswärtige Amt in Berlin wollte sich zu dem Fall bislang nicht äußern.

Ausländer als Geldquelle

In Nigeria werden immer wieder Ausländer entführt. Vor allem im Süden des westafrikanischen Landes gehören solche Gewalttaten zur Tagesordnung. Die Kidnapper wollen auf diese Weise Lösegeld erpressen. In den vergangenen Jahren haben sich die Entführungen auch auf den Norden ausgedehnt.

So waren im Januar zwei US-Bürger und zwei Kanadier im Bundesstaat Kaduna verschleppt worden. Sie kamen nach einigen Tagen wieder frei.

Vor gut einem Jahr gerieten zwei deutsche Archäologen nördlich der Hauptstadt Abuja in die Hände von Entführern. Auch sie wurden nach mehreren Tagen wieder freigelassen.

Polizei in Kano Nigeria
Immer wieder wird die Polizei in Nigeria in den bewaffneten Streit zwischen Wanderhirten und Farmern hineingezogenBild: Imago/Zuma Press

Gewalt gegen Polizisten

Bei einem weiteren Zwischenfall im Zentrum des Landes haben bewaffnete Unbekannte vier Polizisten getötet. Wie die Polizei im Bundesstaat Benue mitteilte, ereignete sich der Angriff nahe der Stadt Anyibe.

Für die Fahndung nach den Angreifern wurden laut Polizeisprecher Moses Yamu zusätzliche Soldaten und Polizisten vor Ort stationiert. "Sie werden festgenommen werden und die ganze Härte des Gesetzes spüren", so Yamu.

Derzeit gibt es noch keine Hinweise darauf, wer den Überfall begangen hat. Seit Beginn dieses Jahres hat es in Nigeria vermehrt bewaffnete Zsusammenstöße zwischen Wanderhirten und ansässigen Farmern gegeben. Meistens ging es um Wasser- und Weiderechte.

Im Bundesstaat Benue kommt es immer wieder zu ethnischen und religiösen Spannungen. Die Region trennt den überwiegend muslimischen Norden vom weitestgehend christlichen Süden.

mak/haz (afp, dpa)