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Deutscher Musikwettbewerb 2014

Marita Berg4. April 2014

Pianist Frank Dupree aus Rastatt hat den 40. Deutschen Musikwettbewerb für sich entschieden. Am Donnerstagabend wurden Preisträger und Stipendiaten des wichtigsten deutschen Förderprojektes in Bonn bekannt gegeben.

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Frank Dupree Gewinner Preis des Deutschen Musikwettbewerbs 2014 (Foto: Deutscher Musikrat)
Bild: Deutscher Musikrat

Der Deutsche Musikwettbewerb, veranstaltet vom Deutschen Musikrat, gehört seit 1975 zu den wichtigsten Wettbewerben und Förderprogrammen für junge Musiker in Deutschland. Für Künstler wie Alban Gerhardt und Nils Mönkemeyer war die Teilnahme am Deutschen Musikwettbewerb (DMW) das Sprungbrett in die Karriere. Denn wer erfolgreich am DMW teilnimmt, dem stehen viele Tore offen - von der finanziellen und ideellen Unterstützung bis hin zu Konzertauftritten in ganz Deutschland. In diesem Jahr war der Wettbewerb in den Kategorien Klavier, Flöte, Oboe, Horn, Posaune, Harfe und Cembalo sowie für Kammermusik-Besetzungen ausgeschrieben. 220 Solisten und Ensembles wetteiferten dabei um die begehrten Auszeichnungen.

Riesenchance

Angefangen hat diese Erfolgsgeschichte 1975. Die Orchester in Deutschland suchten damals händeringend junge Musiker. Bei internationalen Wettbewerben waren damals deutsche Musiker nur spärlich vertreten und - wenn überhaupt - nur mäßig erfolgreich. Nach Ansicht des Deutschen Musikrates musste sich an dieser Situation dringend etwas ändern und das Projekt "Deutscher Musikwettbewerb" wurde ins Leben gerufen:

"Mit Blick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit soll der musikalische Nachwuchs der Bundesrepublik Deutschland in seiner künstlerischen Entwicklung gefördert werden", formulierte der Deutsche Musikrat seine Ziele.

Fast 40 Jahre später ist der Wettbewerb aus dem deutschen Musikleben kaum mehr wegzudenken. Jahr für Jahr bewerben sich junge Musiker aus ganz Deutschland um die Teilnahme, spielen um Preise, die Produktion von Debüt-CDs und vor allem um langfristig angelegte Fördermaßnahmen, wie die Möglichkeit zu deutschlandweiten Konzertauftritten.

"Es gibt weltweit nicht einen einzigen Wettbewerb, der die jungen Musiker in dieser Intensität fördert", sagt Thomas Rabbow, der seit 1993 als Projektleiter für die Organisation des DMW verantwortlich ist: Denn alle Teilnehmer, die den dritten Durchgang des Wettbewerbs erfolgreich beenden, werden als Stipendiaten in die "Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler" (BAKJK) aufgenommen. "Für die Künstler ist das eine Riesenchance, denn sie haben so die Möglichkeit, Konzerterfahrungen zu sammeln, jede Menge Kontakte zu Veranstaltern zu knüpfen und andere Musiker kennenzulernen, mit denen sie vielleicht ein Kammermusikensemble gründen."

Breites Spektrum

220 Teilnehmer, Solisten und Ensembles sind in den letzten beiden Wochen beim Deutschen Musikwettbewerb 2014 in Bonn angetreten, in elf verschiedenen Kategorien, darunter Instrumente, die sonst nur selten in Wettbewerben zu erleben sind: "Mit den jährlich wechselnden Wettbewerbskategorien wurde von Beginn an ein breites Spektrum an Fächern angeboten", erzählt Thomas Rabbow, "das ausdrücklich Instrumente einschließt, für die kaum entsprechende Angebote bestehen, darunter Kontrabass, Bass-Posaune oder Horn."

Nach den vier Wettbewerbsrunden wurden jetzt in der Bonner Beethovenhalle die Gewinner des Jahrgangs 2014 bekanntgegeben. Nacheinander rief der Juryvorsitzende Siegfried Mauser die erfolgreichen Teilnehmer zu sich aufs Podium – allen voran den diesjährigen Preisträger, den erst 22-jährigen Pianisten Frank Dupree aus Rastatt in Baden-Württemberg. Frank Dupree, der seit 2011 an der Hochschule für Musik Karlsruhe Klavier und Orchesterleitung studiert, konnte trotz seiner Jugend schon einige Wettbewerbe für sich entscheiden, darunter den internationalen Klavierwettbewerb in Rom. Beim Internationalen Hans-von-Bülow-Wettbewerb in Meiningen gewann er 2012 in der Kategorie "Klavierkonzert mit Dirigieren vom Klavier aus".

"Wunderbare Musik"

Neben ihm konnten zwölf weitere junge Solisten und Kammermusikensembles ein Stipendium erringen, darunter der Pianist Fabian Müller, die Flötisten Maximilian Randlinger, Elya Levin und Anna Klie, der Oboist Juri Schmahl, die Hornisten Marlene Pschorr und Kristian Katzenberger, die Posaunistin Louise Anna Pollock und drei Ensembles: das Boreas Blockflötenquartett aus Bremen, das Klarinettentrio Pierrot und das Vokalsolistenensemble Nobiles.

Thomas Rabbow, der in diesem Jahr den Wettbewerb zum letzten Mal organisiert hat und im Juni in den Ruhestand geht, ließ es sich nicht nehmen, einige Worte an die Teilnehmer der 40. Ausgabe des Wettbewerbs zu richten: "Sie alle haben es uns nicht schwer gemacht, Sie durch diesen Wettbewerb zu leiten", sagte er sichtlich gerührt. "Vor allem danken wir Ihnen allen für die wunderbare Musik, die sie uns geboten haben."

Marlene Pschorr Maximilian Randlinger (Foto: Deutscher Musikrat/ Barbara Frommann)
Freuen sich über ein Stipendium - Marlene Pschorr, Horn, und Maximilian Randlinger, FlöteBild: Deutscher Musikrat/Barbara Frommann
Fabian Müller Thomas Rabbow (Foto: Deutscher Musikrat/ Barbara Frommann)
Stipendiat Fabian Müller mit Projektleiter Thomas RabbowBild: Deutscher Musikrat/Barbara Frommann