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Deutsche Gold kehrt schneller heim

24. Dezember 2016

Auf streng geheimen Wegen lässt die Bundesbank seit 2013 Jahr für Jahr tonnenweise Gold über den Rhein und den Atlantik nach Deutschland bringen. Dabei ist das Tempo deutlich höher als zunächst geplant.

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Goldbarren der Deutschen Bundesbank
Goldbarren der Deutschen Bundesbank Bild: picture alliance / dpa

In diesem Jahr sind nach Informationen der "Bild"-Zeitung knapp 200 Tonnen deutsches Staatsgold aus dem Ausland in heimischen Tresoren eingelagert worden. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sagte dem Blatt: "Wir haben 2016 erneut deutlich mehr Gold nach Deutschland geholt als ursprünglich vorgesehen." Mittlerweile sei knapp die Hälfte der Goldbarren in Deutschland.

Zweitgrößte Goldreserve der Welt

Die deutsche Goldreserve ist mit 3381 Tonnen die zweitgrößte der Welt hinter den USA. Bevor die Notenbank mit der Verlagerung des Edelmetalls aus dem Ausland begann, lagen in Frankfurt nur 31 Prozent der Reserve oder 1036 Tonnen. Aktuell sind rund 1600 Tonnen in Deutschland, bis Ende 2020 sollen es mehr als 1700 Tonnen sein. Doch bei dem jetzigen Tempo dürfte der Rücktransport deutlich früher abgeschlossen sein, wie Weidmann erläuterte.

Aus historischen Gründen wurde das deutsche Gold, das der Bundesrepublik gehört und von der Notenbank verwaltet wird, bisher bei der US-Notenbank Fed in New York und der Banque de France in Paris aufbewahrt. Ab Mitte 1951 baute die Bank deutscher Länder als Vorgängerin der Bundesbank erste Goldreserven auf. In den 1950er und 1960er Jahren wuchs der deutsche Goldschatz rasant.

Lager in Paris wird aufgegeben

Während des Kalten Krieges war es durchaus gewollt, deutsches Gold "westlich des Rheins" und möglichst weit außerhalb der Landesgrenzen zu verwahren. Doch der Ost-West-Konflikt ist Geschichte. Und seit 1999 rechnet Europa mit dem Euro zudem in einer gemeinsamen Währung. Seither ist zumindest für den Standort Paris das Argument hinfällig, man könne das dort gelagerte Gold im Krisenfall in Devisen umtauschen. Daher gibt die Bundesbank das Lager in Frankreich ganz auf.

se/wl (dpa, rtr)