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Sprint-Duo im Glück

Calle Kops3. August 2012

Sie gehörten zu den Favoritinnen, aber die Goldmedaille kam für die beiden Radsportlerinnen Miriam Welte und Kristina Vogel dann doch etwas glücklich zustande. Für das Duo geht ein Traum in Erfüllung.

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Miriam Welte (l.) und Kristina Vogel freuen sich über Gold auf dem Siegerpodest in London (Foto: dpa)
Miriam Welte (l.) und Kristina Vogel freuen sich über Gold auf dem Siegerpodest in LondonBild: picture alliance / dpa

Sie sind das Dreamteam des deutschen Radsports geworden und kaum einer hatte es erwartet - zumindest nicht so. Miriam Welte und Kristina Vogel erkämpften sich bei den Olympischen Sommerspielen in London die Goldmedaille im Teamsprint - doch dabei stand den beiden auch das Glück zur Seite. Im Finale gegen China waren sie zunächst unterlegen, profitierten dann aber von einer Disqualifikation der Kontrahentinnen wegen eines Wechselfehlers. Welte und Vogel waren schon dank der Disqualifikation von Großbritannien glücklich ins Finale gekommen.

Die Athletin aus der Pfalz

Miriam Welte kommt aus Kaiserslautern, 1986 wurde sie geboren und fuhr schon als Juniorin bei großen Wettbewerben auf das Podest. Ihren ersten internationalen Titel im U23-Bereich errang sie im 500-Meter-Zeitfahren bei der Europameisterschaft 2006. Zwei Jahre später wurde sie erneut U23-Europameisterin im Keirin und im Sprint. Im Spitzenbereich fuhr Welte bis ins Jahr 2010 viele gute Platzierungen bei Weltcuprennen, Europameisterschaften und Weltmeisterschaften heraus.

Im Jahr 2011 gelangt ihr der erste ganz große Sieg: Zusammen mit Kristina Vogel gewann sie in neuer deutscher Rekordzeit den Teamsprint beim Weltcup in Cali in Kolumbien. Bei der Weltmeisterschaft 2012 in Melbourne in Australien gelang ihr - auch hier wieder zusammen mit Kristina Vogel - der ganz große Coup: In Weltrekordzeit gewann sie die Goldmedaille.

Welte lebt immer noch in Kaiserslautern und ist von Beruf Polizeikommissarsanwärterin bei der Landespolizei Rheinland-Pfalz. Bei nationalen Wettbewerben geht sie für das "Track Cycling Team" Mecklenburg-Vorpommern an den Start. Eins ihrer Hobbys ist das Klavierspielen.

Miriam Welte und Kristina Vogel nach dem Finale in London (Foto: dpa)
Das deutsche Sprint-Dream-Team: Miriam Welte (l.) und Kristina Vogel nach dem Finale in LondonBild: picture alliance / dpa

Gesucht und gefunden

Geboren wurde Kristina Vogel 1990 in Leninskoje in Kirgistan. Nachdem sie in den Jahren 2007 und 2008 sechs Regenbogentrikots in der Juniorenklasse erringen konnten, musste sie 2009 einen schweren Schlag hinnehmen. Bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall brach sie sich einen Brustwirbel, den Kiefer und vier Handwurzelknochen. Nach vier Wochen im Krankenhaus und drei Monaten in der Rehabilitation konnte sie sich durch immense Willenskraft in den Leistungssport zurückkämpfen.

Kurz vor ihrer Verletzung gewann Vogel im Teamsprint zusammen mit Welte eine Silbermedaille bei der Bahnrad-Weltmeisterschaft in Kopenhagen. Im Jahr 2010 konnte sie bei diversen großen Rennen schon hervorragende Platzierungen erzielen. Ein besonderer Höhepunkt war dann der Sprint-Weltcupsieg in Cali zusammen mit Welte - das deutsche Sprint-Duo war gefunden.

Vogel ist von Beruf Polizeimeisteranwärterin der Bundespolizei. Sie lebt in Erfurt und geht bei internationalen Wettbewerben für das Sprintteam "Stadtwerke Erfurt" an den Start. Sie ist bei vielen Wettbewerben nicht nur an ihrer guten Laune zu erkennen, sondern auch an diversen Verzierungen ihres Bahnrads oder ihrer Kleidung in der Farbe Pink.