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Deutschland, deine Künstler - Peter Lindbergh

29. Februar 2016

Er gehört als einziger Deutscher zu den renommiertesten Fotografen der Welt. Seine Bilder berühmter Topmodels sind längst Kult. Wer ist der Mann, dessen Schwarz-Weiß-Inszenierungen die internationale Modewelt prägen?

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Alles begann vor mehr als 40 Jahren – mit einer billigen, gebrauchten Kamera. Peter Brobeck, der sich später Lindbergh nennen wird, beginnt als Schaufenster-Dekorateur bei Karstadt. Eines Tages fotografiert er die Kinder seines Bruders und entdeckt so seine Liebe zum Porträt. 1944 wurde er im heutigen Polen geboren und wuchs nach Flucht und Vertreibung im Ruhrgebiet auf, nahe den Rheinwiesen von Duisburg, die Industrieanlagen der Krupp-Stahlwerke im Blick. Seine ersten Bilder erschienen Ende der 70er Jahre im Kultmagazin Twen, dann auch im Stern. Und plötzlich interessierten sich internationale Magazine wie Vogue, Harper‘s Bazaar, Rolling Stone und Vanity Fair für den Blick des Deutschen, der einen Look in etwas Bedeutendes verwandeln kann.

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Peter Lindbergh beim Modeshooting in Paris. (© Till Vielrose)

Inszenierung in Schwarz-Weiß

Peter Lindbergh fotografiert in Schwarz-Weiß und lässt sich dabei, wie er sagt, vom frühen deutschen Kino und dem Ausdruckstanz der 20er Jahre inspirieren. Er weiß Schönheit gekonnt zu inszenieren und doch wirken die Menschen auf seinen Bildern sehr nah und zugänglich. Lindberghs besonderes Interesse ist es, die natürliche Schönheit seiner Models fotografisch einzufangen. „Ich möchte wirkliche Personen fotografieren, nicht das Model“, sagt Lindbergh. „Was mich interessiert, ist diese gewisse Wirklichkeit hinter der Fassade.“ Sein Freund Wim Wenders sieht in seinen Fotografien „das Reich eines Mannes, der die Modefotografie – oder besser: überhaupt die Fotografie – hinter sich gelassen und transzendiert hat.“ Und deshalb findet Lindbergh heute auch andere Ausdrucksformen. Kürzlich ließ er einen zum Tode verurteilten Kindermörder 38 Minuten lang in eine Filmkamera starren. Lindbergh wollte herausfinden, ob man dem Mörder das Böse ansieht und kommt zu dem Ergebnis: „Letztlich ist es doch nur eine Frage des Glücks, ob das Böse bei dir ausbricht.“

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Peter Lindbergh bei den Dreharbeiten zu "Deutschland, deine Künstler" mit Film-Autor Gero von Boehm. (© Till Vielrose)

Wahlheimat Paris

Der Film führt durch das Turboleben von Peter Lindbergh, zu Shootings in London und New York in die glitzernde Welt der Mode und der Werbung, die ein hartes Gewerbe ist. Aus tausenden Shots wird er nach eingehender Sichtung nur wenige Aufnahmen auswählen. Auch da ist sein unbestechlicher Blick gefragt. Regisseur Gero von Boehm begleitet ihn in sein Pariser Privathaus, wo Lindbergh seit Jahrzehnten lebt, und nach Duisburg zu den Landschaften seiner Heimat. Zu Wort kommen im Film auch der Filmregisseur und Fotograf Wim Wenders, der Fotograf Jim Rakete, das Super-Model Lara Stone und der Verleger Lothar Schirmer.


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