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Deutschland gewinnt Nationenpreis

Andreas Sten-Ziemons (z. Zt. in Aachen)14. Juli 2016

Bei der Olympia-Generalprobe feiert die Equipe der deutschen Springreiter nach acht Jahren wieder einen Sieg beim CHIO in Aachen. Ein Fehler am Wassergraben entscheidet den Wettkampf zugunsten der Deutschen.

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CHIO Meredith Michaels-Beerbaum auf Fibonacci (Foto: picture-alliance/dpa/F. Gentsch)
Bild: picture-alliance/dpa/F. Gentsch

In einer engen Konkurrenz hat die deutsche Springreit-Equipe kurz vor den Olympischen Spielen einen wichtigen Erfolg gefeiert. Im prestigeträchtigen Nationenpreis des CHIO in Aachen setzten sich die Deutschen knapp vor den USA und Frankreich durch und durften vor knapp 40.000 begeisterten Zuschauern zum ersten Mal seit 2008 wieder einen Heimsieg feiern.

Nur Ahlmann patzt

"Ich denke, wir haben eine gute Chance", hatte Bundestrainer Otto Becker der DW vor dem Springen gesagt und sollte Recht behalten. Becker schickte Christian Ahlmann auf Epleaser van't Heike, Marcus Ehning auf Pret A Tout, Meredith Michaels-Beerbaum auf Fibonacci und als Schlussreiter Ludger Beerbaum auf Casello ins Rennen. Im ersten Umlauf war ein 520 Meter langer Parcours mit zwölf Hindernissen und einem Zeitlimit von 78 Sekunden zu absolvieren.

Christian Ahlmann Epleaser van't Heike beim Nationenpreis des CHIO in Aachen (Foto: picture alliance/dpa/F. Gentsch)
Christian Ahlmann und seinem Hengst Epleaser van't Heike unterlief ein FlüchtigkeitsfehlerBild: picture alliance/dpa/F. Gentsch

Ahlmann und sein Pferd leisteten sich einen Fehler an der dreifachen Kombination und lieferten mit vier Fehlerpunkten das deutsche Streichergebnis des ersten Umlaufs. Ehning und Michaels-Beerbaum blieben anschließend genau wie Beerbaum fehlerfrei. So standen am Ende des ersten Umlaufs null Fehlerpunkte und ein geteilter erster Platz für die deutsche Equipe. Die drei gewerteten Reiter aus den USA waren ebenfalls fehlerfrei geblieben. Dahinter folgten Belgien, Frankreich und Großbritannien mit jeweils vier Fehlerpunkten.

Zweikampf mit den USA

Im zweiten Umlauf blieben Strecke und Hindernisfolge des Parcours gleich, allerdings wurden einige Sprünge erhöht oder verbreitert, um den Schwierigkeitsgrad zu steigern. Es entwickelte sich ein Zweikampf zwischen der deutschen Equipe und dem US-Team. Allerdings begann der zweite Umlauf für die USA mit einem Rückschlag: McLain Ward räumte auf Rothchild ein Viertel des Parcours ab und sammelte zwölf Fehlerpunkte. Ahlmann zeigte dagegen einen fehlerfreien Ritt. Auch die nächsten Reiter, Lucy Davis auf Baron und Ehning blieben ohne Fehler.

Erneut legten die USA mit Laura Kraut auf Zeremonie einen Null-Fehler-Ritt vor. Doch Michaels-Beerbaum hielt dem Druck Stand und antwortete mit einer weiteren Nullrunde. Alles kam nun auf die US-amerikanische Schlussreiterin Beezie Madden an: Würde sie fehlerfrei bleiben, gäbe es ein Stechen, patzte sie dagegen, hätte Deutschland gewonnen. Bis zum Wassergraben ging alles gut, doch dann geriet der Sprung ihres Pferdes Cortes C einen halben Meter zu kurz. Der Nationenpreis war entschieden - die deutsche Equipe hatte gewonnen. Die USA und Frankreich, das in der Besetzung Kevin Staut, Philippe Rozier, Penelope Leprevost und Roger Yves Bost angetreten war, teilten sich mit jeweils vier Fehlerpunkten den zweiten Rang.

"Wir haben verdient gewonnen", freute sich Otto Becker bei der Siegerehrung. 2008, beim letzten Sieg in Aachen, hatte er noch selbst im Sattel gesessen. Seit seinem Amtsantritt als Bundestrainer im Jahr 2009 hatte es keinen Sieg mehr gegeben. Dementsprechend erleichtert war Becker: "Ich möchte mich für die Unterstützung hier in Aachen bedanken in all den Jahren. Ich bin superhappy, dass es endlich geklappt hat."

Außerdem erfreulich: Der Nationenpreis galt für die Reiter auch als Qualifikation für den Großen Preis von Aachen am Sonnntag. Da auch Ludger Beerbaum als letzter Reiter des Tages fehlerfrei blieb, schafften es alle vier deutschen Reiter unter die besten 18 der Einzelwertung und damit ins Starterfeld der wichtigsten Entscheidung des Turniers in Aachen am Sonntag.