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Deutschland im Medaillenrausch

Wolfgang van Kann25. Februar 2002

Die Olympischen Winterspiele von Salt Lake City sind Geschichte. Das kann man von den deutschen Athleten nicht behaupten: Sie waren erfolgreich wie nie zuvor.

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Abschlussfeier der Olympischen WinterspieleBild: AP

Was haben diese 19. Olympischen Winterspiele von Salt Lake City sportlich gebracht? Nun, zunächst einmal, dass die deutschen Wintersportler ihre Spitzenstellung gehalten haben. Mit 12 Gold-, 16 Silber- und 7 Bronzemedaillen haben sie nicht nur ihr schon phantastisches Ergebnis von Nagano übertroffen (12/9/8), sondern mit insgesamt 35 Medaillen gleich auch noch die größte Medaillenausbeute aller Zeiten bei Winterspielen erzielt.

Russen sind die großen Verlierer

Zweitbeste Wintersportnation ist wie schon in Nagano Norwegen (11/7/6) vor den USA, die eindeutig den Heimvorteil nutzten, im Vergleich zu 1998 zweieinhalb Mal so viele Medaillen gewannen und damit in der Gesamtzahl lediglich 1 Medaille hinter der deutschen Mannschaft liegen. Auf Rang vier abgerutscht sind die Russen - und damit sind sie auch einer der großen Verlierer dieser Spiele, schließlich konnten sie als einzige der Spitzennationen ihre Medaillenzahl im Vergleich zu Nagano nicht steigern und gehören erstmals seit 1956 nicht mehr zu den Top Drei.

Nicht zufrieden sein können auch die vermeintlichen alpinen Großmächte Österreich und Schweiz oder die Wiegen des nordischen Skisports Finnland und Schweden, die jeweils ausgerechnet in ihren vermeintlichen Spezialdisziplinen enttäuschten.

Favoritenstürze und Überraschungssieger

Geprägt wurden diese Spiele von zwei Tendenzen, die sich eigentlich fast widersprechen. So gab es eine ganze Reihe Favoritenstürze - beispielsweise durch die Biathletin Magdalena Forsberg aus Schweden, die Schweizer oder Österreicher im alpinen Skirennsport oder die Schweden und Finnen im Skilanglauf - und völlig unerwartete Sieger - wie die deutsche Skilanglaufstaffel der Damen oder den Schweizer Skispringer Simon Amman - andererseits aber auch einige Athleten, die gleich mehrfach erfolgreich waren, allen voran der norwegische Biathlet Ole Einar Björndalen mit vier Goldmedaillen oder die kroatische alpine Skirennläuferin Janica Kostelic mit drei Gold- und einer Silbermedaille und der finnische Kombinierer Sammpa Lajunen mit drei Goldmedaillen. Dazu gehören auch die Deutschen Claudia Pechstein mit zweimal Gold im Eisschnelllaufen oder die Biathletin Kati Wilhelm mit 2 Gold- und einer Silbermedaille.

Biathlon sorgte für hohe Einschaltquoten

Im Fernsehen sorgten die Winterspiele weltweit für Rekordeinschaltquoten. Interessant dabei ist, dass nicht nur Sportarten die immer viele Zuschauer ziehen wie Eishockey oder Eiskunstlaufen wieder vorne lagen, sondern vor allem auch Sportarten, die sich in den letzten Jahren modernisiert haben, für die Zuschauer vor Ort und an den Fernsehschirmen interessanter geworden sind - allen voran Biathlon und Skilanglauf. Der alpine Skirennsport hingegen, jahrzehntelang die Königsdisziplin des Wintersports, stagniert in den letzten Jahren in seiner Entwicklung, es hat keine Veränderungen gegeben und prompt flaut das Interesse ab - das war auch schon im Weltcup zu beobachten.