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Deutschland löst WM-Ticket für Russland

Jens Krepela sid,dpa
5. Oktober 2017

Auch Nordirland war für die deutsche Nationalelf kein Stolperstein mehr auf dem Weg zur WM-Endrunde 2018 in Russland. Mit einem Blitzstart überrumpelt das Team von Bundestrainer Löw die Gastgeber in Belfast.

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Fußball WM Qualifikation 2018 Nordirland vs Deutschland
Bild: Getty Images/Bongarts/A. Hassenstein

Bundestrainer Joachim Löw klatschte jeden seiner Spieler ab und bedankte sich für das gelöste WM-Ticket. Mit weltmeisterlicher Souveränität hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ihren Siegeszug fortgesetzt und die Qualifikation für Russland 2018 perfekt gemacht. Im von Löw zum "Finale" ausgerufenen Duell wurden Nordirlands Defensivexperten beim 3:1 (2:0) am Donnerstagabend schnell entzaubert.

"Das war ein souveräner Sieg, es war wichtig, dass wir ein frühes Tor geschossen haben", sagte Sebastian Rudy anschließend im TV-Interview. Der Neu-Münchner mit seinem Premierentreffer (2. Minute) und der herausragende Sandro Wagner (21.) sorgten  im ausverkauften Windsor Park von Belfast schnell für klare Verhältnisse. Joshua Kimmich komplettierte mit seinem Volley-Tor
(86.) den neunten Sieg im neunten Spiel der WM-Qualifikation. Josh Magennis (90.+2) gelang nur noch der Ehrentreffer für Nordirland.  

Beste Bilanz seit mehr als 30 Jahren in Sicht

Im letzten Spiel in der Gruppe C am Sonntag in Kaiserslautern gegen Aserbaidschan kann die DFB-Auswahl erstmals seit 36 Jahren eine makellose WM-Qualifikation perfekt machen. Mit 27 Punkten liegt sie schon jetzt uneinholbar vor den letztlich überforderten Briten, die sich in den Playoffs aber auch noch den WM-Traum erfüllen können. Löw kann schon jetzt mit den Feinplanungen für den Angriff auf den nächsten Titel im kommenden Sommer beginnen. "Wir wollen natürlich den Titel verteidigen, wir wollen da was reißen", sagte Rudy. Trotz der Ausfälle von einem halben Dutzend Stammkräfte wie Torwart Manuel Neuer, Mesut Özil, Sami Khedira, Jonas Hector, Mario Gomez oder Timo Werner dominierten Kapitän Thomas Müller und Co. die Nordiren. Etwas überraschend hatte Löw den Hoffenheimer Wagner in die Startelf befördert - was sich als perfekter Schachzug erwies. Der Wucht des 1,94 Meter großen Angreifers hatten die Nordiren nur wenig entgegenzusetzen.

Fußball WM Qualifikation 2018 Nordirland vs Deutschland
Klasse Bilanz: Wagner bejubelt den vierten Treffer in seinem vierten LänderspielBild: Reuters/C. Kilcoyne

Nach dem frühen Traumtor durch Wagners früheren Hoffenheimer Teamkollegen und jetzigen Bayern-Profi Rudy nach nur 77 Sekunden sorgte Wagner immer wieder für Gefahr. Zunächst rettete Schlussmann Michael McGovern reaktionsschnell (5.), dann traf Wagner per Kopfball nach Flanke von Kimmich nur den Pfosten (17.). Vier Minuten später jedoch war McGovern erneut ohne Chance: Nach Zuspiel von Kapitän Thomas Müller drehte sich Wagner geschickt um die eigene Achse und traf mit dem linken Fuß unhaltbar zum 2:0 für die DFB-Elf. Damit kassierten die Nordiren in den ersten 20 Minuten gegen den Weltmeister so viele Gegentore wie in der gesamten bisherigen WM-Qualifikation (beim 0:2 gegen Deutschland vor einem Jahr in Hannover).

Mutigere Nordiren nach der Pause 

Erst nach dem Wechsel wurden die Gastgeber etwas mutiger und aktiver in der Offensive. Conor McLaughlin versuchte es über rechts, seine  Hereingabe landete aber genau in den Armen des sicheren Keepers Marc-Andre ter Stegen (54.). Vom von Löw befürchteten "alles oder nichts" oder der "knackigen Aufgabe", die Hummels erwartete, war aber (zu) wenig zu sehen. Insgesamt war die Löw-Auswahl auch in der etwas verhalteneren zweiten Halbzeit eine Nummer zu groß für die Briten. Müller hätte nach feiner Wagner-Flanke mit dem 3:0 alles klar machen können, doch McGovern lenkte den Kopfball noch mit einem Klasse-Reflex um den Pfosten (51.). Einen brenzligen Moment überstanden die Gäste in der 77. Minute: Josh Magennis spielte Hummels und Boateng aus, der eingewechselte Conor Washington traf nur die Latte. Trotz dieser kleinen Nachlässigkeit verteidigten die Deutschen ihren Vorsprung aber professionell. Der für Julian Draxler gekommene Leroy Sané schoss knapp drüber (81.), Kimmich setzte schließlich mit einem sehenswerten Volleyschuss ins kurze Eck das I-Tüpfelchen auf seine sehr gute Leistung.

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Jens Krepela Redakteur, Reporter, Autor