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Zittersieg für DHB-Team

Joscha Weber15. Januar 2013

Es gehe um alles, hatten die deutschen Handballer vor der WM-Partie gegen Argentinien prophezeit. In der Tat wurde es ein packendes Spiel, das Deutschland am Ende knapp aber verdient für sich entschied.

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Kreisläufer Patrick Wiencek (M.) gegen die Argentinier Federico Gaston Fernandez (l.) und Gonzalo Carou (r.) (Foto: dpa)
Bild: picture alliance / dpa

Beeindruckend in der Offensive, wackelig in der Abwehr – die deutsche Mannschaft ist mit einer sehr ungleichen Leistung dem WM-Achtelfinale ein gutes Stück näher gerückt. Mit 31:27 (17:13) gewann die Auswahl des Deutschen Handball Bundes (DHB) verdient ihr drittes WM-Vorrundenspiel gegen Außenseiter Argentinien. Schlüssel zum Erfolg waren vor allem das blitzschnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff und gute Nerven in der Schlussphase. In der Defensive muss sich die deutsche Mannschaft aber deutlich steigern, um im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich am kommenden Freitag eine Chance zu haben.

Löchrige DHB-Abwehr

Die deutsche Mannschaft startete gegen Argentinien in der Offensive gedankenschnell, mit Durchschlagskraft und guter Trefferquote, in der Defensive aber zeigten sich ähnliche Schwächen wie gegen Tunesien: Aus dem Rückraum kamen die Südamerikaner mit einfachen Körpertäuschungen und präzisem Abschluss zum Erfolg. Auch Torhüter Silvio Heinevetter erwischte einen unterdurchschnittlichen Tag, wirkte wie schon im Tunesien-Spiel nicht auf Ballhöhe. Insgesamt agierte die deutsche Abwehr zu passiv und ließ den schnellen Argentiniern zu viele Lücken.

Silvio Heinevetter (Foto: dpa)
Silvio Heinevetter erwischte keinen Glanztag. Aber auch seine Vorderleute wirkten in der Defensive zu nervösBild: picture alliance / dpa

Deutschland verteidigte jedoch über die gesamte erste Hälfte eine mehr oder weniger knappe Führung, weil die DHB-Auswahlspieler schnell auf Angriff umstellten und diesmal ihre Konterchancen eiskalt nutzten. In der zweiten Halbzeit sorgte eine technische Panne der Anzeigetafel für Verwirrung in der Arena von Granollers in Spanien. Mal hatte Argentinien ein Tor mehr, mal eins weniger. Doch das Schiedsrichtergespann behielt den Überblick und führte sicher durch die Partie, die jedoch nie an Spannung einbüßte. Argentinien blieb gefährlich, verkürzte mehrfach auf nur zwei Tore Rückstand.

Lichtlein hält Sieg fest

Deutlich waren daher die Worte, mit denen sich Bundestrainer Heuberger in seiner vorletzten Auszeit gut zehn Minuten vor dem Ende an seine Mannschaft wandte, denn vor allem die Defensive bereitete ihm weiter Sorgen: "Da müssen wir uns stabilisieren", forderte Heuberger und appellierte an sein Team, Überzahlsituationen zu nutzen. Doch zunächst musste der Bundestrainer am Spielfeldrand weiter zittern. Argentinien war dran an der deutschen Mannschaft – bis zur Schlüsselszene in der Schlussphase: Deutschlands zweiter Keeper Karsten Lichtlein rettete gut zwei Minuten vor Schluss beim Stande von 28:26 gleich doppelt gegen Argentinien. Anschließend machte das DHB-Team keinen Fehler mehr und gewann verdient. Am kommenden Mittwoch wartet im vierten Vorrundenspiel auf Deutschland das bislang punktlose Team aus Montenegro.