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Kennzeichen D: Favorit

Arnulf Boettcher3. Juni 2008

Dreimal schon hat das deutsche Nationalteam die Europameisterschaft geholt. Doch der letzte Titelgewinn ist schon zwölf Jahre her. Nun will die DFB-Elf den EM-Gipfel in Österreich und der Schweiz erklimmen.

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Der Bundestrainer und sein verlängerter Arm: Joachim Löw und Michael BallackBild: AP

"Wir haben Fieber" heißt Österreichs Song zur Europameisterschaft. Entsprechend dürfte auch das Motto auch der deutschen Nationalmannschaft lauten. Denn der Mitfavorit ist heiß auf den vierten EM-Titel. Kapitän Michael Ballack etwa würde allzu gern an erfolgreiche Zeiten anknüpfen. "Deutschland hat eine große Historie. Und es wäre schön, wenn wir endlich wieder Titel gewinnen könnten."

Drei EM-Trophäen stehen bislang in den Vitrinen des Deutschen Fußball-Bundes mit den Jahreszahlen 1972, 1980 und 1996. Der letzte Triumph ist aber schon zwölf Jahre her. Stürmer Miroslav Klose gibt sich dennoch hoffnungsfroh: "Ich glaube, wir haben eine gut sortierte Mannschaft mit jungen und erfahrenen Spielern. Und ich glaube, dass wir einem sehr guten Weg sind."

Vier Topstürmer von internationaler Qualität

Als das Prunkstück des Teams gilt der Sturm. Bundestrainer Joachim Löw, der beim WM-Sommermärchen 2006 noch Jürgen Klinsmann assistierte, kann hier auf Miroslav Klose, Mario Gomez, Lukas Podolski und Kevin Kuranyi setzen: "Also, ich bin schon froh, dass wir vier Angreifer auf diesem Niveau haben."

Euro 2008 Quali Deutschland x San Marino Gomez
Mario GomezBild: AP

Im Blickpunkt des Interesses dürfte vor allem Mario Gomez stehen. Der Stürmer des VfB Stuttgart ist international umworben. Team-Manager Oliver Bierhoff, der mit seinem Golden Goal für den letzten EM-Titel 1996 in England gegen Tschechien sorgte, glaubt, dass Gomez bei der EM ganz groß herauskommen wird. "Auf ihn werden viele Augen gerichtet sein, nicht nur der Medienvertreter, sondern auch anderer Vereine."

Der Bundestrainer setzt auf die "Jungen Wilden"

Zu den herausragenden Akteuren beim WM-Dritten von 2006 gehörte Lukas Podolski, der danach aber beim FC Bayern München eher selten zum Einsatz kam. Bundestrainer Joachim Löw setzt dennoch auf die Torqualitäten Podolskis. „"Ich glaube, es ist auch für ihn wichtig, in der Nationalmannschaft immer wieder zu treffen."

Keine leichten Zeiten hatte auch Podolskis Teamkollege Bastian Schweinsteiger, der bei der WM vor zwei Jahren ebenso zu den Jungen Wilden gehörte. Doch der Bundestrainer zählt auf Schweinsteiger: "Er kann spielerische Impulse geben und für Entscheidungen sorgen."

Routiniers in Abwehr und Mittelfeld

Gesetzt beim dreimaligen Weltmeister ist natürlich Mittelfeld-Regisseur Michael Ballack, der beim englischen Topclub FC Chelsea spielt. Auch ihm prophezeit Teammanager Oliver Bierhoff eine gelungene EURO. "Chelsea hat ihm geholfen, noch weiter zu reifen. Und deswegen gehe ich davon aus, dass er die Mannschaft hervorragend anführen und der EM seinen Stempel aufdrücken wird."

BdT Der deutsche Torwart Jens Lehmann wehrt einen weißrussischen Vorstoss ab
Zweite Wahl bei Arsenal, Nr. 1 bei Deutschland: Jens LehmannBild: picture-alliance / dpa

Für den nötigen Rückhalt hinter der Abwehr um Philipp Lahm und Per Mertesacker dürfte Torhüter Jens Lehmann sorgen, obwohl der 38-Jährige Routinier beim FC Arsenal oft nur zweite Wahl war. Bundestrainer Joachim Löw verteilt zwar keine Freifahrtscheine. "Aber natürlich genießt der Jens unser Vertrauen, weil er so riesige Qualitäten hat."

Michael Ballack warnt vor allzu großer Euphorie

Gegner der deutschen Mannschaft in der Vorrundengruppe B in Klagenfurt sind Polen und Kroatien. Dann trifft die DFB-Elf in Wien auf EM-Gastgeber Österreich. Optimisten sehen das deutsche Team schon im Finale am 29. Juni in Wien. Doch Michael Ballack warnt vor allzu großer Euphorie: "Mein Eindruck ist, dass wir zuletzt nicht mehr so an die Leistung anknüpfen konnten wie direkt nach der WM."

Das DFB-Team, aktuell 5. der FIFA-Weltrangliste, genießt jedoch den Ruf, eine Turniermannschaft zu sein. Und das sieht auch Michael Ballack so: "Wir haben sicherlich noch Steigerungspotential. Und wenn wir uns weiter stabilisieren, gehen wir gut gewappnet in die Europameisterschaft."