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Deutschlands Einwohnerzahl schrumpft weiter

13. Januar 2011

Immer weniger Menschen leben in Deutschland. Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes ist die Bevölkerungszahl 2010 erneut leicht gesunken. Bei den Einwanderungen gab es jedoch ein deutliches Plus.

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Baby mit Flasche (Foto: Fotolia)
Von ihnen gibt es weiterhin nicht genug in Deutschland: BabiesBild: Fotolia/st-fotograf

Nach einer am Donnerstag (13.01.2011) in Wiesbaden präsentierten Schätzung lebten rund 81,7 Millionen Menschen zum Ende des vergangenen Jahres in Deutschland. Das sind gut 100.000 weniger als noch im Jahr davor. Der Trend setzt sich bereits seit mehreren Jahren fort: Den Höchstwert im vereinten Deutschland hatte es im Jahr 2002 gegeben. Damals waren noch rund 82,54 Millionen Menschen gemeldet. Seitdem sinkt die Zahl kontinuierlich.

Wanderungsgewinn kann Geburtendefizit nicht ausgleichen

Drei alte Menschen sitzen auf einer Bank (Foto: Bilderbox)
Die Zahl der älteren Menschen in Deutschland wächst - wie in den meisten IndustrieländernBild: Bilderbox

Im Jahr 2010 sind erneut mehr Menschen in Deutschland verstorben als zur Welt kamen. Die Statistiker rechnen für das vergangene Jahr mit 665.000 bis 680.000 Geburten. Demgegenüber stehen jedoch 850.000 bis 860.000 Sterbefälle. Aus der Differenz ergibt sich ein zu erwartendes Geburtendefizit von 180.000 bis 195.000.

Bereits seit 1972 werden in Deutschland weniger Kinder geboren als Menschen sterben. Allerdings wurde das Defizit in der Vergangenheit häufig durch die Zuwanderung ausgeglichen.

Zwar sei auch im Jahr 2010 eine große Zahl von Menschen nach Deutschland eingewandert. Allerdings habe das erwartete Geburtendefizit durch diesen "Wanderungsgewinn" nicht ausgeglichen werden können, so die Statistiker in Wiesbaden. Unter dem Strich gebe es ein Minus.

Den vorläufigen Schätzungen zufolge zogen 2010 zwischen 80.000 und 90.000 Menschen mehr nach Deutschland zu als ins Ausland abwanderten. Ein ähnlich hoher "Wanderungsgewinn" wurde letztmals im Jahr 2004 mit 83.000 Personen festgestellt. Die endgültigen Daten für 2010 sollen laut Bundesamt im Sommer vorliegen.

Bevölkerungsdichte weiterhin hoch

Mit knapp 82 Millionen Menschen zählt Deutschland weiterhin zu den am dichtesten besiedelten Ländern in Europa. Laut Statischem Bundesamt leben hierzulande rund 230 Menschen pro Quadratmeter. Der Durchschnittswert für die Länder der Europäischen Union liegt bei 116.

Autorin: Tanja Schmidt (dapd, dpa, kna)
Redaktion: Ursula Kissel