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DFB: Eigene Ethik-Kommission?

8. November 2015

Die Affäre um die Millionenzahlung im Zusammenhang mit der WM 2006 scheint erste Konsequenzen nach sich zu ziehen. Der DFB will angeblich eine eigene Ethik-Kommission installieren.

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Bild: picture alliance/dpa/F. von Erichsen

Der Deutsche Fußball-Bund will einem Medienbericht zufolge nun doch ein eigenes Ethik-Reglement beschließen und eine nationale Ethik-Kommission installieren. Dies solle auf dem DFB-Bundestag im kommenden Jahr geschehen, berichtet die Zeitung "Welt am Sonntag". Die Versammlung findet am 3./4. November 2016 in Erfurt statt.

Weder die Europäische Fußball-Union UEFA noch der DFB haben bislang ein Ethiksystem mit zwei Instanzen, wie es die FIFA mit einer Untersuchungskammer und einer rechtsprechenden Kammer hat. Dies wird von der FIFA seit längerem bemängelt. "Europa hat bis heute keine Ethikkommission, der deutsche Verband hat keine Ethikkommission", sagte zuletzt Weltverbandspräsident Joseph Blatter und bezeichnete dies als "Heuchelei".

Vorbild FIFA?

Der DFB lehnte eine derartige Strukturänderung Anfang 2014 noch ab. "Für eine verbindliche Vorgabe der Verankerung einer Ethikkommission sowie eines Ethikreglements sehen wir keine Notwendigkeit", schrieb DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock damals an seinen UEFA-Amtskollegen Gianni Infantino.

Ein DFB-Sprecher erklärte mit Blick auf das DFB-Sportgericht und den Kontrollausschuss vor knapp zwei Jahren noch: "Dies käme einer Parallel-Gerichtsbarkeit gleich. Denn mit der unabhängigen DFB-Sportgerichtsgerichtsbarkeit verfügen wir über ein funktionierendes Zwei-Kammern-System mit Anklage und Rechtsprechung." Der DFB steht angesichts der Affäre um die WM 2006 unter Druck.

sw/to (dpa)