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Frauen-WM-Vorbereitung beginnt

11. April 2011

Der Countdown läuft: Die Frauenfußball-Nationalmannschaft ist in die Vorbereitung für die Heim-Weltmeisterschaft gestartet. Zum Auftakt der insgesamt sieben Lehrgänge gab es einen Besuch von Bundespräsident Wulff.

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Bundespraesident Christian Wulff (M.) und seine Ehefrau Bettina Wulff (4.v.l.) halten auf dem Sportplatz der Sportschule in Bitburg neben dem Praesidenten des Deutschen Fussballbundes (DFB), Theo Zwanziger (4.v.r.) und der Trainerin Silvia Neid (6.v.r.), zwischen den Spielerinnen der deutschen Frauen-Fussballnationalmannschaft, Trikots mit der Nummer 11 und der Aufschrift "Wulff". (Foto: Harald Tittel/dapd)
Bild: dapd

Bundestrainerin Silvia Neid nimmt die Vorbereitung auf die WM im eigenen Land (26.06-17.07.2011) ziemlich ernst. So ernst, dass sie ihre Schützlinge in den nächsten zwei Monaten gleich sieben Mal in unterschiedlichsten Lehrgängen zusammentrommelt. Ein straffes Programm steht an für die 26 Nationalspielerinnen aus dem vorläufigen Kader. Vor dem fünften Lehrgang am 29. Mai wird die Bundestrainerin ihr Aufgebot auf 21 reduzieren und fünf Spielerinnen eine WM-Absage erteilen. "Es wird nach Leistungsprinzip gehen", betont sie. "Aber natürlich ist das eine schwierige Aufgabe."

Erster Technik-Lehrgang in Bitburg

Ab sofort haben die Wackelkandidatinnen die Chance, auf sich aufmerksam zu machen. In Bitburg versammelten sich zunächst erstmal 15 Spielerinnen zum Technik-Lehrgang. Die restlichen elf Fußballerinnen der Bundesligisten FCR Duisburg und Turbine Potsdam stoßen erst zum nächsten Lehrgang in Köln am 18. April dazu, denn sie bestreiten zunächst noch gegeneinander das Rückspiel im Champions-League-Halbfinale am Sonntag (17.04.).

Nach dem Empfang in Berlin bei Kanzlerin Angela Merkel stand in Bitburg erneut hoher politischer Besuch an: Bundespräsident Christian Wulff reiste mit seiner Gattin Bettina an und mischte sich beim Training zum Entsetzen der Sicherheitsleute unter die Fans. "Ich bin ein Fan des Frauenfußballs", gestand er. Er wünsche sich von Herzen eine Titelverteidigung, mahnte aber: "Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass es sehr schwierig wird, denn es gibt starke Konkurrenz."

Bundespraesident Christian Wulff (l.) gibt ein Autogramm. (Foto: Harald Tittel/dapd)
Gab sich beim Training der Nationalspielerinnen sehr volksnah: Bundespräsident Christian Wulff (l.)Bild: dapd

Der erste Mann des Staates, der unter anderem auch das DFB-Pokalfinale in Köln besucht hatte, lobte außerdem die "tolle Atmosphäre beim Frauenfußball". Es seien stets viele junge Leute, viele Familien und viel Fröhlichkeit dabei. Wulff ist Schirmherr der WM.

Die Fußballerinnen bedankten sich für den Besuch und die motivierenden Worte mit einen Geschenk: Wulff und seine Ehefrau bekamen jeweils ein Nationaltrikot mit der Nummer elf überreicht. "Es war eine ganz große Ehre für uns. Und das gibt uns auch Rückenwind für die WM", sagte Neid. Auch DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, der ebenfalls zu Gast war, freute sich über den hohen Besuch. Das zeige, dass das Land hinter der Mannschaft stehe. "Er erkennt nicht nur die sportliche Bedeutung des Teams an, sondern auch die gesellschaftliche als Vorbilder für junge Mädchen."

Noch viel Arbeit bis zum Eröffnungsspiel

Bereits fünf Tage vor dem Eröffnungsspiel werden die DFB-Frauen ihr Quartier in Berlin beziehen. Anders als die Männer bei der WM 2006 werden sie dann aber das Quartier wechseln und Hotels an den jeweiligen Spielorten nutzen. Doch bevor Deutschland am 26. Juni gegen Kanada im ausverkauften Berliner Stadion die Weltmeisterschaft eröffnet, gibt es noch viel zu tun. Während der Lehrgänge sind vier Testspiele geplant: gegen Nordkorea, Italien, die Niederlande und Norwegen.

"Wir wissen, dass wir ganz intensiv und gewissenhaft arbeiten müssen. Wir werden jeden einzelnen Tag sinnvoll nutzen", erklärte Neid. "Das ist absolut notwendig, weil wir ja auch ein großes Ziel verfolgen." Deutschland hat zweimal die WM gewonnen: 2003 und 2007. Bei einem erneuten Erfolg wäre also ein Titel-Hattrick geschafft. Wenn nicht jetzt, wann dann? Das weiß auch die Bundestrainerin: "Wenn wir es schaffen, dann nur hier in Deutschland, wo wir uns am wohlsten führen."

Autorin: Olivia Fritz
Redaktion: Thomas Grimmer