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DFB spendiert "Deeskalationsmaßnahmen-Paket"

16. März 2006
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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) lässt sich die Versöhnung mit den Dortmunder Fans einiges kosten. 11.000 T-Shirts in den offiziellen Farben der deutschen Nationalmannschaft will der DFB beim Länderspiel am 22. März gegen die USA auf den Sitzen der Südtribüne hinterlegen, um die nach der Ausbootung von Verteidiger Christian Wörns erbosten Anhänger von Borussia Dortmund milde zu stimmen.

Diese nach Schätzungen des kicker knapp 100.000 Euro teure Maßnahme des so genannten "Deeskalations-Maßnahmenpakets" sagte der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger am Dienstag auf einem Friedensgipfel in Dortmund zu. Die wie DFB-Trikots gestalteten Shirts werden nach Rücksprache mit den Dortmunder Fans die Aufschrift tragen "Ihr für uns - wir für euch. Deutschland - USA 22. März 2006. Dortmund - Der Wendepunkt." Als erste Geste wird das DFB-Team am Tag vor dem Länderspiel ab 16.00 Uhr ein offentliches Training absolvieren.

Der DFB befürchtet Pfiffe gegen Bundestrainer Jürgen Klinsmann nach dessen mindestens im Stil fragwürdiger Ausbootung von Wörns. Immerhin hat Klinsmann für die Partie gegen die US-Amerikaner erstmals in seiner Amtszeit den Dortmunder Sebastian Kehl nominiert, und hält auch an Christoph Metzelder fest, obwohl der Vize-Weltmeister beim BVB derzeit nur zweite Wahl ist.

Zwanzigers Vermittlungsversuch am Dienstag war aber offenbar erfolgreich. "Unser Hauptanliegen war, dass wir nicht bevormundet werden wollen. Doch das hat sich in unserem Sinne geklärt", sagte Olaf Suplicki, Leiter der Dortmunder Fan-Abteilung. Der Zug müsse "jetzt nach vorne gehen". Zwanziger hatte den BVB-Anhängern zugesichert, dass sie ihre freie Meinung äußern dürfen.

Zuvor hatte der DFB angekündigt, dass Transparente "mit beleidigendem Inhalt" nicht erlaubt seien. Dies sei aber bei Länderspielen üblich, versicherte DFB-Mediendirektor Harald Stenger. Zudem würden die Ordner keine außergewöhnlichen Anweisungen erhalten.