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Die Branche boomt

Jens Thurau14. Juni 2002

Den erneuerbaren Energien gehört wahrscheinlich die Zukunft - die wie die "Weltmesse für erneuerbare Energien" (13.6.-15.6.2002) in Berlin verdeutlicht.

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Vorbildlich: Haus mit Solarzellen auf dem DachBild: AP

Im Jahr 2001 verabschiedete die Europäische Union eine Richtlinie, die die Mitgliedstaaten verpflichtet, den Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung bis 2010 auf rund 22 Prozent zu erhöhen. Für Deutschland bedeutet dies eine Verdoppelung der Stromerzeugung durch regenerative Energien. Kein Wunder, dass der Branche große Wachstumsraten prophezeit werden.

Was es nicht alles gibt ...

Phantasie ist gefragt bei den erneuerbaren Energien: Hausdämmungen aus Hanf werden auf der Messe ebenso gezeigt wie das Modell eines Kraftwerkes auf Biomassebasis, das ab 2004 in Berlin etwa 50 000 Menschen mit Wärme versorgen soll. Ein Essener Unternehmen kündigt ein Fenster an, das im Winter Heizleistung erbringt und im Sommer für Kühlung sorgt.

Sein eigenes Haus mit erneuerbaren Energien auszurüsten, muss nicht teurer sein, als wenn man sich für Gas oder Öl entscheidet. Dennoch: Hohe Preise sind ein altes Vorurteil gegen Solaranlagen.

Im Einklang mit der Politik

Die Branche braucht nach wie vor Unterstützung. Derzeit liegt der staatliche garantierte Preis für Solarstrom bei rund 50 Cent pro Kilowattstunde. Carsten Körnig von der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft moniert die mangelnde Unterstützung von Seiten der Politik: "Die staatlichen Fördergelder werden jedes Jahr zurückgefahren. Dabei haben wir weit über 1000 Unternehmen in der Solwarwirtschaft in Deutschland. Wir stehen mittlerweile gleich hinter Japan auf Platz zwei in der Welt, wir haben vor kurzem die USA überrundet." Bei der Erzeugung von Strom aus Windenergie ist Deutschland sogar Weltmeister.

Für die derzeitige rot-grüne Bundesregierung haben die sanften Energieformen auch deshalb so hohe Bedeutung, weil nur mit ihnen langfristig der Anteil des Atomstroms ersetzt werden kann. Er liegt derzeit bei rund 25 Prozent. Union und FDP wollen jedoch schon jetzt den Atomausstieg von SPD und Grünen rückgängig machen.