Die BRD (Deutscher Sportbund) und die DDR (Deutscher Turn- und Sportbund) unterzeichnen am 08. Mai 1974 ein Sportabkommen - Interview mit Horst Korber | Meilensteine | DW | 02.11.2009
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Meilensteine

Die BRD (Deutscher Sportbund) und die DDR (Deutscher Turn- und Sportbund) unterzeichnen am 08. Mai 1974 ein Sportabkommen - Interview mit Horst Korber

"Eine Signalwirkung auf die osteuropäischen Staaten" - der Berliner Justizsenator Horst Korber bewertet den deutsch-deutschen Sportvertrag

Begegnungen wie diese sollten nach der Unterzeichnung des Sportabkommens intensiviert werden - das Fussbalspiel DDR - BRD am 22. Juni 1974 in Hamburg endete 1:0 für die DDR-Manschaft. Hier die Torszene mit von links Juergen Sparwasser (DDR), Horst Dieter Hoettges (BRD), Berti Vogts (BRD) und dem bundesdeutschen Tormann Sepp Maier

Begegnungen wie diese sollten nach der Unterzeichnung des Sportabkommens intensiviert werden - das Fussballspiel DDR - BRD am 22. Juni 1974 in Hamburg endete 1:0 für die DDR-Manschaft. Hier die Torszene mit (von links) Jürgen Sparwasser (DDR), Horst Dieter Höttges (BRD), Berti Vogts (BRD) und dem bundesdeutschen Tormann Sepp Maier

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hat in ihrer Ausgabe vom 8. Mai 1984 resümiert: „Ein Jubiläum, aber kein Grund zum Feiern“. Auf den Tag genau waren zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Jahre verstrichen, als man das deutsch-deutsche Sportabkommen unterzeichnete. Zwei Sondierungsgespräche und fünf Verhandlungsrunden waren notwendig, um einen Vertrag zwischen dem Deutschen Sportbund der BRD und dem Turn- und Sportbund der DDR unterschriftsreif auszuhandeln, der dann auch am 8. Mai 1974 unterzeichnet wurde. Eine „neue Ära“ der Sportbeziehungen zwischen beiden deutschen Staaten sollte nun eingeläutet werden, zumal sie seit 13 Jahren – also seit dem Bau der Mauer – völlig brach lagen.

„Berlin-Ost“ und „Berlin-West“ beim bilateralen Sportverkehr

Neben zahlreichen anderen, gab es bei den Verhandlungen einen besonders schwierigen Knackpunkt. Die bundesdeutsche Delegation bestand darauf, auch die Sportorganisation von West-Berlin uneingeschränkt in den bilateralen Sportverkehr einzubeziehen. Dem hat schließlich die DDR-Delegation zugestimmt, doch die geographische Bezeichnung für die geteilte Stadt bereitete nach wie vor einige Schwierigkeiten. Denn vor allem die durch die DDR geführte offizielle Bezeichnung für Berlin mit dem Zusatz „Hauptstadt der DDR“ war für die bundesdeutsche Delegation inakzeptabel. Schließlich einigte man sich auf die Bezeichnung „Berlin-Ost“ und „Berlin-West“. Noch bis zum Ende des Jahres 1974 sollten rund 50 Sportbegegnungen stattfinden, davon vier im Westen Berlins und fünf im Osten. Dabei hat die DDR-Führung niemals von „Freundschaftsspiel“ gesprochen, denn schließlich handelte es sich bei der BRD um den „Klassenfeind“. Zehn Jahre danach bilanzierte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am 8. Mai 1984: „Unter dem Strich bleibt nach zehn Jahren deutsch-deutscher Sportverkehr die nüchterne Erkenntnis der Unfähigkeit zweier nach Millionen zählenden Massenorganisationen, die ihnen angeschlossenen Menschen zueinander kommen zu lassen“.

Am Tag der Vertragsunterzeichnung, also am 8. Mai 1974, sprach DW-Redakteurin Renate Deutsch mit dem Berliner Justizsenator Horst Korber über den deutsch-deutschen Sportvertrag und die Rolle West-Berlins bei diesem Abkommen.

Andreas Zemke

Redaktion: Diana Redlich

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